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Krokodil bis Affenschädel: Das findet der Zoll

Heute Redaktion
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Ein Wolf, Korallen, Medikamente - diese illegal importierten Produkte sind Teil einer Ausstellung, die Finanzstaatssekretär Jochen Danninger (ÖVP) und UNODC-Direktor Juri Fedotow am Dienstag in der Wiener UNO-City eröffneten. Gegen diese lukrative Art der Kriminalität könne die Staatengemeinschaft nur gemeinsam vorgehen, so der Leiter des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung.

Generell sei festzuhalten, dass das Einführen der ausgestellten Produkte nicht an sich verboten sei, so ein Zollbeamter. Wer sie importiert, braucht aber eine Lizenz. Laut UNODC beläuft sich der Wert der weltweit jährlich ohne diese Lizenz importierten Produkten auf zehn bis 20 Milliarden Dollar (7,26 bis 14,53 Mrd. Euro). Geschätzte 35.000 bis 65.000 Elefanten werden etwa jedes Jahr getötet, um an das wertvolle Elfenbein zu kommen.

Jagdtrophäen meist aus Russland

Woher die meisten Lieferungen kommen, die auf dem Wiener Flughafen beschlagnahmt werden, könne man so allgemein nicht sagen. Jagdtrophäen kommen vor allem aus Russland, viel häufiger werden die Beamten auf Korallen oder Muscheln aufmerksam, heißt es vonseiten des Zolls. Auch Medikamente, die im Zusammenhang mit der traditionellen chinesischen Medizin stehen, seien recht häufig im Reisegepäck zu finden.

Diese Mitbringsel werden beschlagnahmt, der Schmuggelversuch wird je nach Wert und Intensität mit einer Finanzstrafe oder auch in einem Strafverfahren geahndet, hier entweder als ein Verstoß nach dem Artenschutzgesetz oder nach dem Tatbestand des Schmuggels, erklärte der Beamte.

Spürhunde finden alles

Eine wichtige Hilfe für die Beamten seien Spürhunde. Wie auf Drogen oder Tabak könne man die Vierbeiner auch auf Tiere und Tierprodukte ansetzen, so Danninger. Auf dem Wiener Flughafen würden die Tiere gute Ergebnisse liefern, so sei zum Beispiel ein Koffer aus Bali abgefangen worden, in dem ein infizierter Vogel eingeführt werden sollte.

Ein ausgelernter Hund zeigt den verdächtigen Koffer passiv an. Das ist wichtig, damit "das Tier nicht den Transport überlebt hätte, die Kontrolle aber nicht", so ein Beamter. Wichtig sei auch die Unterstützung durch den Schönbrunner Tiergarten, der laufend neue Geruchsproben zur Verfügung stelle, an denen die Hunde aus- und weitergebildet werden können.