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Kühbauer bewies Mut und steht vor heikler Aufgabe

Didi Kühbauer feierte im ersten Liga-Spiel als Rapid-Trainer den ersten Sieg. Er bewies Mut, jetzt wartet aber eine heikle Aufgabe.

Heute Redaktion
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Es war eine Bundeliga-Runde für Rapid Wien. Selbst den ersten Sieg unter Neo-Coach Didi Kühbauer gefeiert, der LASK, die Austria, Wolfsberg und Sturm verloren, St. Pölten spielte nur Remis gegen die Admira. Damit ist der Blick auf die Tabelle für die Rapid-Fans wieder etwas erträglicher. Zwar Platz sieben, immer noch unter dem Strich, aber nur noch einen Zähler hinter dem Sechsten Sturm. Vier Punkte fehlen auf die Austria, die Vierter ist und in zehn Spielen erst zehn Mal getroffen hat.

Kühbauer: "Wir haben wieder nach Kontakt oben"

"Wir haben wieder Kontakt nach oben", stellte Kühbauer nach seinem Sieg bei der Heimpremiere fest. 18.200 Fans feierten den Rückkehrer im Allianz Stadion. Seine Spieler waren euphorisch. "Wir haben das Stadion mitgenommen, es gab keinen positiven Momment – alles positiv", bilanzierte Kapitän Stefan Schwab. "Der ganze Verein tritt wieder geschlossen auf."

Kühbauer selbst ordnete das Match richtig ein, wusste, dass "nicht alles passte". Mit einem Trainerwechsel zu einer Klub-Ikone allein ist es nach den Fehlern der letzten Jahre bei Rapid nicht getan.

Neues System nur einmal trainiert

Mut bewies Kühbauer allerdings, er stellte sechs Tage nach seiner Bestellung das System um. Nur einmal, am Samstag, wurde die Mittelfeld-Raute mit zwei Sturmspitzen davor trainiert. Der Plan ging auf.

"Das 4-2-3-1-System hat zuletzt nicht mehr funktioniert", erklärte der Trainer später. "Die Burschen können verschiedene Systeme spielen. Wichtig ist der Sieg."

Deshalb positionierte Kühbauer auch zwei Angreifer im Zentrum.

"Wir haben den Mut zum Risiko genommen und gewonnen."

Genießen konnte er den freilich erst nach Schlusspfiff. "Ohne zweites Tor haben wir auf der Bank bis zuletzt gelitten."

Murg: "Trainer hat uns gepusht"

In der Länderspielpause kann der Trainer jetzt zwei Wochen an der Mannschaft feilen. Der Dreier verschaffte Ruhe. Neben Training ist auch Regeneration angesagt: Dauerbrenner wie Murg oder Schwab "kriechen am Zahnfleisch daher".

Rapid absolvierte zuletzt sieben Spiele in 22 Tagen, nach der Pause warten sieben Partien innerhalb von 23 Tagen. "Wir müssen bei jedem einzelnen die Balance finden", weiß Kühbauer. Eine heikle Aufgabe.

Thomas Murg sprach vielen aus der Seele: "Einige waren am Schluss schon müde, das war auch bei mir so. Die Pause kommt gerade recht, danach wollen wir wieder bei 100 Prozent sein." Nachsatz: "Der Trainer hat uns vermittelt, an unsere Stärken zu glauben, uns was zu trauen. Er hat uns gepusht."

(mh)