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Kühbauer nach 2:2 in Salzburg wütend

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Fußballerisch war der Schlager der 17. Bundesliga-Runde am Sonntag kein Leckerbissen. Dennoch ließ das 2:2-Remis zwischen Tabellenführer Red Bull Salzburg und dem Sensationsteam Wolfsberger AC die Emotionen hochkochen. Die zwei späten Elfmeter-Pfiffe von Schiedsrichter Robert Schörgenhofer retteten Salzburg das Remis und sorgten nach Spielende für hitzige Szenen.

Besonders aufgebracht war WAC-Trainer Dietmar Kühbauer. "Der erste Elfmeter war eine Kompensationsentscheidung, den zweiten Elfmeter darf man niemals geben. Dieser Pfiff war unglaublich", ärgerte sich der Burgenländer. Der WAC hatte nach Treffern von Christopher Wernitznig (28.) und Roland Putsche (66.) bis kurz Schluss 2:0 geführt. Es wäre bereits der dritte Sieg in Serie gegen die "Bullen" gewesen.

Im Finish traf dann aber Salzburg-Goalgetter Jonatan Soriano noch zweimal vom Elfmeter-Punkt (87., 91.), baute seine Führung in der Torschützenliste aus und sicherte Salzburg vorzeitig den Herbstmeistertitel. Dass Soriano geschickt den Kontakt mit WAC-Tormann Alexander Kofler suchte und so den zweiten Elfer herausholte, wollte ihm Kühbauer gar nicht übel nehmen.

Auch Soriano hätte zweiten Elfer nicht gegeben

Soriano und der ehemalige San-Sebastian-Legionär Kühbauer unterhielten sich nach der Partie in den Stadionkatakomben angeregt, aber freundschaftlich auf Spanisch über die spielentscheidende Szene. "Den zweiten Elfer muss man nicht geben", sagte danach auch Soriano. Red-Bull-Sportdirektor Ralf Rangnick war jedoch felsenfest überzeugt, dass die Schiri-Entscheidung korrekt war: "Auch der zweite Elfer war gerechtfertigt."

Wenig freundschaftlich soll es bei einem Wortgefecht zwischen Kühbauer und Salzburgs ÖFB-Teamspieler Stefan Ilsanker zugegangen sein. Kühbauer meinte dazu nach der Partie nur: "Ich lasse mich sicher nicht immer als Bad Boy hinstellen." Bereits nach dem ersten Saisonduell in Klagenfurt, das der WAC 1:0 gewann, war es in der "dritten Halbzeit" heiß hergegangen.

Hütter kritisiert Leistung

Bei allem Ärger zeigte Kühbauer schlussendlich auch Verständnis für Referee Schörgenhofer. "Für die Schiedsrichter ist es schwierig, gewisse Entscheidungen zu treffen. Ich glaube nicht, dass er absichtlich Fehlentscheidungen trifft." Allerdings bezweifelte Kühbauer, dass Schörgenhofer den Mut gehabt hätte, bei einer ähnlichen Szene im gegenüberliegenden Strafraum auf Elfer zu entscheiden.

Auch Salzburg-Coach Adi Hütter befand angesichts des regelwidrigen Treffers zum 0:2, dass Schörgenhofer "nicht seinen besten Tag hatte". Das traf allerdings auch auf seine Mannschaft zu. "Unsere Leistung war ganz einfach schlecht", sagte Hütter. Seinem Team habe drei Tage nach dem 3:1-Sieg in der Europa League in Glasgow gegen Celtic Spritzigkeit und Konzentration gefehlt. "Wenigstens haben wir bis zum Schluss Moral gezeigt", freute sich Hütter, dass sein Team in der Tabelle weiter sechs Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger WAC hat.

APA