Kurios: ATP vergleicht Thiem mit Sowjet-Helden

Was haben Dominic Thiem und Alexei Grigorjewitsch Stachanow gemeinsam? So gut wie nichts, sieht man die nackten Fakten an. Thiem ist Nummer vier der Tennis-Weltrangliste und schlägt kommende Woche beim ATP-Finale in London auf. Stachanow war ein Bergarbeiter in der Sowjetunion und ist seit 40 Jahren tot. Trotzdem will die ATP eine Gemeinsamkeit entdeckt haben, zumindest schreibt sie das auf ihrer Homepage.

Helden der Arbeit?



Konkret geht es um die Disziplin, doch selbst das ist eher weit hergeholt. Stachanow förderte im August 1935 in einer Arbeitsschicht 102 Tonnen Steinkohle. Mit Hilfe von sieben Zuarbeitern übererfüllte er die vom Sowjet-Regime geforderte Arbeitsnorm damit um das 13-Fache. Er wurde mit dem Orden "Held der sozialistischen Arbeit" ausgezeichnet. Thiems Trainings-Disziplin wird nun mit der Leistung des russischen Arbeiters verglichen. Auf der ATP-Homepage heißt es: "Er ist sicher kein Spieler, der dem aktuellen Trend ,weniger ist mehr' folgt."

Starke Auslosung

Übrigens: Stachanow erhielt als Belohnung für seine außergewöhnliche Leistung ein zusätzliches Monatsgehalt. Für Thiem geht es in London um ganz andere Beträge. Insgesamt werden 7,5 Millionen Dollar Preisgeld ausgeschüttet. Auch die Auslosung ist bereits erfolgt. Thiem trifft in der Gruppe "Pete Sampras" auf Weltranglisten-Leader Rafael Nadal, Grigor Dimitrow und David Goffin. In der Gruppe "Boris Becker" spielen Roger Federer, Alexander Zverev, Marin Cilic und Jack Sock. (gr)