Nach Fahrertausch

Kuriose Kehrtwende von F1-Ikone Briatore bei Alpine

Flavio Briatore vollzieht eine Kehrtwende. Der Alpine-Teamchef will von einer festgelegten Rennanzahl für Pilot Franco Colapinto nichts mehr wissen.
Sport Heute
18.05.2025, 08:59
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Briatore zog nach dem Grand Prix von Miami jedenfalls die Reißleine, ersetzte Jack Doohan mit Ersatzmann Colapinto. Der Australier war erst zu Saisonbeginn zum Stammfahrer befördert worden, blieb dabei ohne WM-Punkte. Der Argentinier Colapinto war erst in der Winterpause von Konkurrent Williams für fünf Jahre geholt worden, sollte als Testfahrer den Druck auf Doohan erhöhen. Und ihn bei schwachen Leistungen ersetzen. Genau das passierte schon nach dem sechsten Grand-Prix-Wochenende.

Überraschend allerdings: In der offiziellen Alpine-Erklärung zum Fahrerwechsel hatte der Rennstall vergangene Woche mitgeteilt, der Argentinier würde vorerst für fünf Rennen im Cockpit bleiben, danach – nach dem Grand Prix von Spielberg – werde neuerlich evaluiert.

Experten sahen dies als mögliches Druckmittel für die zahlungskräftigen Colapinto-Sponsoren, um finanzielle Mittel nachzulegen. Sponsorzahlungen sollen auch nicht in vollem Umfang geflossen sein, hieß es. Andererseits würde sich der Rennstall damit die Möglichkeit eines weiteren Fahrerwechsels offenlassen. Denn Colapinto zeigte in der abgelaufenen Saison auf der Strecke zwar auf, crashte aber auch mehrmals schwer und verursachte so extrem teure Schäden.

Briatore-Kehrtwende

Das Rennwochenende in Imola ist nun die erste Bewährungsprobe für Colapinto bei seinem neuen Rennstall. Die ersten beiden Trainings verliefen mit den Rängen 17 und 13 aber verhalten.

Trotzdem vollzog Briatore eine überraschende Kehrtwende. Der 75-jährige Italiener, der seit dem plötzlichen Rücktritt von Oliver Oakes interimistisch Teamchef beim Renault-Werksrennstall ist, wollte plötzlich von einer limitierten Rennanzahl für den Argentinier nichts mehr wissen. "Ich habe gelesen, dass er fünf Rennen bekommen soll. Aber da gibt es kein Limit, wieviele Rennen er fahren wird. Das Team entscheidet, wieviele Rennen Colapinto bekommt", vollzog der 75-jährige Kult-Teamchef bei "Sky Italia" eine Kehrtwende, wollte von der Meldung seines Teams plötzlich nichts mehr wissen.

Colapinto müsse demnach drei Dinge erfüllen, um seinen Sitz zu behalten: "Er muss schnell sein, nicht crashen und Punkte holen. Es ist ja nicht so, dass ich zehn Dinge von ihm verlange. Wenn er diese drei Dinge erfüllt, kann er lange hier fahren", so Briatore, der eigentlich Sonderberater bei Alpine ist. Von Doohan, der zum Ersatzfahrer zurückgestuft wurde, sei Briatore jedenfalls "enttäuscht", wie der Italiener meinte. "Ich habe mehr von ihm erwartet, vielleicht braucht er eine Pause", so der Kult-Teamchef, der für seinen strengen Umgang mit Piloten bekannt ist.

{title && {title} } red, {title && {title} } 18.05.2025, 08:59
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