Am Tag vor den Lockerungen trat die Bundesregierung nochmal vor die Presse. Kanzler Sebastian Kurz kündigte an, dass eine eigene Corona-Taskforce gegründet werde. Diese soll über den Sommer die Infektionszahlen regelmäßig beobachten, um rasch auf einen plötzlichen Anstieg reagieren zu können.
Mitglieder dieser Taskforce werden unter anderem der Vizekanzler Werner Kogler, Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, Tourismusministerin Elisabeth Köstinger, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner als auch die Landeshauptleute und Experten sein.
"Da sich nicht 100 Prozent impfen lassen werden, sei mit einem Anstieg der Zahlen zu rechnen. Eine Explosion wie im vorigen Herbst solle aber vermieden werden", betonte Kurz.
Die Lockerungen, die ab Donnerstag in Kraft treten, seien laut dem Kanzler vertretbar, weil mit der 3G-Regelung ein Sicherheitsnetz geschaffen wurde.
Wie der Regierungschef im Pressefoyer erklärte, würden ohnehin sehr viele niederschwellige und kostenlose Angebote von den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern finanziert, von den Gratistests bis zur Impfung, für die nichts zu bezahlen sei. Lokale kreative Ideen, wie man Menschen motivieren könne, wie zuletzt etwa mit einer Immunisierung beim Gasthausbesuch in einem oberösterreichischen Bezirk, unterstütze man aber.
Anreize für Impfunwillige wird es laut Kurz und Mückstein in Österreich nicht geben. Weder Geldgeschenke noch irgendwelche Gutscheine sollen angeboten werden. "Ich weiß nicht, ob das der richtige Zugang ist für jene die sich bisher nicht impfen wollten", sagte Kurz.
"Die beste Motivation ist Aufklärung“, betonte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein nach dem Ministerrat. Der Handelsverband hatte am Mittwoch einen 50-Euro-Gutschein für eine Impfung vorgeschlagen. Wer mindestens eine Impfung nachweisen kann "oder sich noch impfen lässt, soll einen Gutschein erhalten, der bei allen Unternehmen mit Betriebsstätte in Österreich einlösbar ist".
