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Kyrgios verhöhnt Nadal mit einem Unterarm-Ass

Rafael Nadal schlug Nick Kyrgios in der zweiten Runde von Wimbledon. Für die große Show sorgte aber der Australier.

Heute Redaktion
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Rafael Nadal (SPA) hat im Tennis-Schlager der zweiten Runde von Wimbledon Nick Kyrgios (AUS) besiegt. Der Weltranglisten-Zweite setzte sich nach 3:04 Stunden mit 6:3, 3:6, 7:6, 7:6 durch. Nadal, der bis zu diesem Match kein Tiebreak gegen Kyrgios gewinnen konnte, behielt dieses Mal einen kühlen Kopf. In Runde drei trifft er auf Jo-Wilfried Tsonga (FRA).

Der "Clash der Persönlichkeiten" hielt, was er versprach. Eine Tennis-Show! Das Duell zweier komplett unterschiedlicher Athleten, das schon eine gewisse Geschichte hat. 2014 hatte Kyrgios mit 19 Jahren als Nummer 144 der Welt Rafael Nadal, die Nummer 1, besiegt und das Viertelfinale an der Church Road erreicht.

Das siebente Duell des Duos (bisherige Bilanz 3:3) war besonders brisant, weil Kyrgios und Nadal seit Monaten einen Konflikt ausfechten.

Und auch dieses Mal tat Kyrgios lange Zeit alles, um Nadal aus der Fassung zu bringen. Wieder servierte er ein Ass mit einem Unterarm-Aufschlag – also von unten.

Kurios: Minuten zuvor schlug er Nadal ein Ass mit 230 km/h – mit dem zweiten Aufschlag wohlgemerkt.

Bei 4:4 im zweiten Satz schoss er dann Nadal am Netz mit einer krachenden Vorhand ab, was böse Blicke des Spaniers zur Folge hatte.

Ein Ass von unten - das gab es schon in Acapulco in diesem Jahr, als Kyrgios Nadal schlug. Damals entstand ein Konflikt zwischen den beiden. Nadal warf Kyrgios Respektlosigkeit vor. "Vor dem Publikum, dem Gegner und sich selbst." Auch sein Onkel Toni mischte sich ein, sprach von fehlender Bildung. Kyrgios konterte: "Ich ging zwölf Jahre in die Schule."

Tennis-Legende Billie Jean King meinte in Wimbledon über Kyrgios: "Er hat mehr Talent in seinen Fingerspitzen als jeder andere. Aber er wird von Dämonen beherrscht, er braucht eine Therapie, denn was er betreibt, ist Selbstsabotage."

Nadal rang sich nach dem Matchball zu einem Handshake durch und meinte im Anschluss: "Er hat mich in Satz zwei aus der Fassung gebracht. Ich bin froh, gewonnen zu haben. Es ist schwierig gegen ihn. Er hat so viel Potential – Potential für Grand-Slam-Siege."

(mh)