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LASK & Austria liefern den Beweis: Fußball ist Wahns...

Heute Redaktion
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Wer dieses Spiel erlebt hat, der muss Fußball einfach lieben! In 90 Minuten alles, was dieser Sport an Emotionen hergibt. 9.400 Fans auf der Linzer Gugl werden Zeugen eines denkwürdigen Bundesliga-Spiels. Am Ende siegt die Austria beim LASK 5:4.

30. Minute: Lange Gesichter und Totenstille im Stadion. Soeben hat Okotie die Austria mit 3:0 in Führung geschossen. Auswärts. In Linz. Der LASK knallt nach dem 4:0-Auftakterfolg gegen Mattersburg brutal auf dem Boden der Realität auf.

Aber er bleibt nicht lange liegen. Denn was dann folgt, ist jetzt schon Bundesliga-Geschichte. Binnen 14 Minuten drehen die Linzer das Spiel, zur Pause steht es 4:3 und wirklich JEDER Zuschauer auf den Sitzen. Gänsehaut pur - eben alles, was Fußball an Emotionen hergibt. Stadionsprecher Lehner überschlägt es die Stimme - er ist nicht der einzige, der diesen Spielverlauf einfach nicht fassen kann.

Austria nützt LASK-Fehler eiskalt

Der Reihe nach: Der LASK beginnt bei leichtem Nieselregen zwar engagiert, macht aber zu viele Fehler. Die in der Abwehr werden eiskalt bestraft. Zuerst schießt Ex-LASKler Klein das 1:0 (13.) für die Austria, Bak erhöht nach einem Eckball auf 2:0 (26.) und Okotie (29.) treibt die Linzer Agonie auf den Höhepunkt - 3:0 (29.).

Doch dann erlaubt sich auch die Austria Abwehrfehler. Den ersten beim 1:3 (31.), als Vorisek einen "Todes-Rückpass" direkt in den Lauf von Wallner spielt, Prager nur abstauben muss. Den zweiten beim 2:3 vier Minuten später durch Mayrleb. Den dritten beim 3:3 (42.) durch Metz, der für Ortlechner viel zu schnell ist.

Linzer Gugl als Tollhaus

Zu diesem Zeitpunkt ist die Gugl bereits ein einziges Tollhaus, der vierte Treffer förmlich greifbar. Und tatsächlich: Mayrleb schießt mit seinem zweiten Tor an diesem Abend den LASK sogar noch vor der Pause in Führung!

Athletiker ziehen sich zurück - Austria kommt auf

Doch es sind noch immer 45 Minuten zu spielen, und Hamann setzt jetzt lieber auf Sicherheit. Er wechselt Doppeltorschütze Mayrleb aus und bringt den defensiven Piermayr. Ein Schachzug, der nicht aufgeht. Schon vergessen? Auch die Linzer sind in der Defensive alles andere als sattelfest.

Vor allem bei Standardsituationen. Die logische Folge: Der LASK verliert dieses verrückte Match noch! Zwei Mal passt die Verteidigung bei Acimovic-Freistößen nicht auf. Ortlechner macht das 4:4 (64.) nach einem Getümmel im Strafraum, und bei Okoties Siegestor in der 86. Minute passt wieder einmal LASK-Kapitän Margreitter nicht auf.

Nach 90 Minuten verlassen jene Fans, die beim Halbzeitpfiff noch jubelnd auf den Sitzen standen, kopfschüttelnd das Stadion. Sie sind Zeugen einer denkwürdigen Partie geworden, die eigentlich keinen Verlierer verdient hätte. Doch am Ende macht der LASK in einem Spiel voller Emotionen einen Fehler mehr als die Austria.

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