Wenn am Sonntag um 14.30 Uhr der Anpfiff zum Linzer Stadtduell in der Bundesliga erfolgt, ist die Stimmung aufgeheizt: Der LASK empfängt Blau-Weiß Linz in der Raiffeisen Arena – mehr als 16.000 Tickets sind bereits weg.
Die Rivalität zwischen den beiden Vereinen ist tief verwurzelt, die Emotionen kochen regelmäßig hoch. Die Polizei ist deshalb schon ab 10 Uhr im Einsatz – und stuft das Spiel wie gewohnt als Hochrisikobegegnung ein.
"Wir sind mit einem erhöhten Kräfteaufgebot vor Ort", sagt Simon Kiteko von der Linzer Polizei in den "OÖN". Rund 300 Polizisten – unterstützt von Kräften aus anderen Bundesländern – sichern das Spiel. Schon vor dem Anpfiff trafen sich beide Fanlager an verschiedenen Orten in der Stadt. Um 11.30 Uhr starten die Fanmärsche Richtung Stadion – begleitet von der Polizei. Rund um die Strecke ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.
Ausschreitungen wie in der Vergangenheit – etwa Schlümpfe am Galgen oder zerstörte Klos – erwartet die Polizei diesmal nicht. "Provokationen lassen sich nie ganz verhindern, aber große Auseinandersetzungen gab es zuletzt keine", so Kiteko.
Auch das Rote Kreuz ist mit rund 25 Sanitätern im Stadion im Einsatz. Meist müssen sie sich um Kreislaufprobleme oder kleinere Verletzungen kümmern.
Sportlich herrscht jedenfalls Hochspannung. Drei Punkte aus sechs Partien und nur Platz elf: Der LASK ist mit Neo-Trainer Sacramento alles andere als gut in die neue Saison gestartet. Trotzdem bleibt man bei den Linzern noch ruhig.
"Ich vertraue den Spielern, dem Prozess, es hat einfach einige Rückschläge gegeben", sagte Sacramento. Laut ORF OÖ klingt beim Portugiesen trotz des schwierigen Starts noch Zuversicht durch.
Vor einem Monat, nach dem Heimsieg gegen die Austria, hatte Sacramento noch gehofft, dass der Knoten endlich geplatzt ist. Doch so richtig ist der Befreiungsschlag bis jetzt nicht gelungen. "Die Spieler machen sich zu viel Druck, es ist eine mentale Situation", erklärte Sacramento vor dem Linzer Derby.
Das letzte Mal konnte der LASK dieses übrigens am 12. August 2023 für sich entscheiden. Seither gab es zwei Siege für Blau-Weiß Linz und im Februar ein torloses Remis.
Der LASK hat in dieser Saison schon 13 Gegentore kassiert. Kapitän Sascha Horvath sieht aber trotzdem Verbesserungen. "Zuletzt waren es eher die individuellen Fehler, die dann bestraft wurden", betonte der Mittelfeldspieler. Diese Fehler müsse man abstellen, sonst beginne es "im Kopf zu rattern".
Bei Blau-Weiß Linz, das einen Punkt mehr als der LASK hat, ist die Stimmung nach dem 3:0 gegen den GAK und dem ersten Saisonsieg natürlich gut. Besonders Shon Weissman könnte wieder eine wichtige Rolle spielen. Er hat bei seinem Debüt gleich zwei Tore erzielt. Für Torjäger Ronivaldo kommt das Match nach seinem Muskelfaserriss aber wohl noch zu früh.
