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Lauda tobt: "Formel 1 darf nicht manipuliert werden"

Mercedes-Racing-Boss Niki Lauda schlägt vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi Alarm. Der 68-Jährige warnt vor den neuesten Plänen der F1-Eigentümer.

Heute Redaktion
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Es ist eine Diskussion, die seit gefühlten Ewigkeiten für hitzige Debatten unter den Formel-1-Fans sorgt: Ist die Königsklasse des Motorsports zu langweilig? Immerhin gewinnt in den letzten Jahren am Ende so gut wie immer ein Mercedes, Ferrari oder auch mal ein Red-Bull-Bolide – von einer Ausgeglichenheit in Sachen Sieger kann keine Rede sein.

Das sieht auch Eigentümer Liberty Media samt Boss Chase Carey so. Der US-Amerikaner fordert für die nächste Saison Autos auf einem gleichen Level und mehr Abwechslung auf dem Siegerstockerl. Und genau das stößt Niki Lauda, dem Vorstandsvorsitzenden der Mercedes-Motorsportabteilung, sauer auf.

"Aus der Formel 1 kann man kein Nascar machen"

"Meine Angst ist, dass Liberty Media versucht, die DNA der Formel 1 zu verändern, die Dominanz der großen Teams wie Mercedes oder Ferrari zu brechen", erklärt Lauda vor dem Start in das letzte Saisonrennen in der Kronen Zeitung. "Seit Fangio-Zeiten hat es immer zwei, drei Teams gegeben, die die Formel 1 dominiert haben. Warum?", fragt der Wiener und liefert die Antwort gleich selbst nach: "Weil die das beste Auto mit dem höchsten technischen Aufwand gebaut haben, dazu den besten Fahrer zur Verfügung hatten. Aber Liberty möchte die Entwicklung der Autos per Reglement nun einschränken."

Lauda erläutert seine Schreckensvision: "Es kann nicht sein, dass, wenn man wie in der DTM, ich übertreibe jetzt ein bisschen, dem Sieger zehn Kilo Zusatzgewicht fürs nächste Rennen auf den Buckel schnallt, weil der ja fast unweigerlich dann Letzter wird. Daher ist es das Absurdeste, das man im Höchstleistungssport machen kann, ihn zu manipulieren." Er glaubt zu wissen: "Aus der Formel 1 kannst du kein Nascar (in der US-Rennserie sind die Boliden nahezu ident) machen!" (red.)

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