Österreich

Lawinenwarnung in Österreich – hier sind Gefahrenzonen

Nach dem tödlichen Lawinen-Unglück raten Experten weiter zu erhöhter Vorsicht in den Bergen. In mehreren Bundesländer gilt "erhebliche Gefahr". 

Nikolaus Pichler
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Nach dem tödlichen Lawinenabgang vom Wochenende sind Experten alarmiert. 
Nach dem tödlichen Lawinenabgang vom Wochenende sind Experten alarmiert. 
JFK / EXPA / picturedesk.com

In weiten Teilen Österreichs hat der Schneefall vom Wochenende zu einer erheblichen Lawinengefahr geführt. In Kärnten, Salzburg, der Steiermark, Tirol und Vorarlberg gilt Lawinenwarnstufe 3 auf der fünfteiligen Skala. Wintersportler werden zu Vorsicht aufgerufen und eine "defensive Routenwahl" wird von den Lawinenwarndiensten empfohlen. Die Lage soll in den kommenden Tagen gleich bleiben. Erst am vergangenen Wochenende verunglückten drei Wintersportler im Salzburger  Lungau  tödlich. 

Dort bleibt die Lage in den Hohen und den Niederen Tauern weiter kritisch. Im aktuellen Lagebericht rief der Warndienst deshalb zu Vorsicht und Zurückhaltung auf: Der derzeitige Schnee könne sich schnell zu Treibschnee entwickeln, so der Tenor. Die Gefahr nimmt mit der Höhe zu, in manchen Bereichen kann schon eine einzige Person Lawinen auslösen. Eine Verbesserung ist in den kommenden Tagen nicht zu erwarten. Fazit der Lawinen-Experten: "Erfahrung und Zurückhaltung sind weiter wichtig."

Bis zu 30 Zentimeter Neuschnee machen steirisches Bergland zur Gefahrenzone

Von einer ähnlichen Situation sprechen die Experten in der Steiermark. Die Lawinengefahr war mit Stand Montagfrüh in vielen Bergen ebenfalls "erheblich" - unter anderem im Dachsteingebiet, im Toten Gebirge, in den Ennstaler Alpen, in den Eisenerzer Alpen, Rottenmanner Tauern, Nördliche Wölzer Tauern, Schladminger Tauern Nord, Schladminger Tauern Süd, Gurktaler Alpen, Seetaler Alpen, Südliche Wölzer Tauern, Koralpe, Stub- und Gleinalpe, Seckauer Tauern. Dort sind rund 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee gefallen.

Besonders in den Hochlagen gebe es Triebschneeprobleme, berichtet der Lawinenwarndienst Steiermark. Erst am Samstag waren zwei Skitourengeher am Sonntagskogel in den Seckauer Tauern (Bezirk Murtal) von einer Lawine mitgerissen worden. Ein 29-Jähriger wurde teilweise verschüttet, er wurde verletzt ins Landeskrankenhaus Kalwang geflogen. Seine Begleiterin, eine 27-jährige Frau, wurde ebenfalls von der Lawine erfasst, schaffte es aber, ihren Lawinenairbag auszulösen und wurde deshalb nicht verschüttet.

Für Tourengeher gilt erhöhte Vorsicht

40 Zentimeter Neuschnee fielen in Kärnten. Überall oberhalb der Waldgrenze gilt "erhebliche Lawinengefahr". Speziell in Oberkärnten lägen Triebschneepakete auf einer schwachen Altschneedecke: "Sie können bereits durch eine geringe Zusatzbelastung gestört werden und mittelgroße Lawinen auslösen", hieß es vom Lawinenwarndienst Kärnten dazu am Montag. In windberuhigten Lagen sei teils auch "verführerisch lockerer Schnee" zu finden, Tourengeher sollten unbedingt eine "defensive" Route wählen. In den Hohen Tauern könnte es bereits ab Dienstag wieder schneien.

In Tirol wurden seit Samstag 20 bis 40 Zentimeter Neuschnee gemeldet, "lokal auch mehr", hieß es vom Lawinenwarndienst. "Schwacher Altschnee ist die Hauptgefahr", so die Experten. Es wurde insbesondere vor Trieb- und Gleitschnee gewarnt. Lawinen können schon von einzelnen Wintersportlern ausgelöst werden. Am Sonntag wurde etwa ein Schneebrett von einer 27-Jährigen bei der Abfahrt vom Sonntagsköpfl im Zillertal ausgelöst - sie konnte von ihrem Begleiter ausgegraben und gerettet werden.

In Vorarlbergs Bergen bestand - mit Ausnahme der Allgäuer Alpen - oberhalb von 2.000 Metern erhebliche Lawinengefahr. Im windbeeinflussten Steilgelände könne frischer und älterer, überdeckter Triebschnee leicht ausgelöst werden, hieß es vonseiten des Lawinenwarndienstes. Bereits die Belastung durch einzelne Wintersportler wurde als ausreichend erachtet, um kleine bis mittlere Schneebrettlawinen auszulösen.

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    Eine 27-Jährige wurde am Sonntag in Pill von einer Lawine erfasst und vollständig verschüttet.
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