Ukraine-Krieg

"Wladimir, Stopp!"– Trump hofft auf Deal zu Kriegs-Ende

Das Abkommen zwischen Russland und den USA zur Beendigung des Ukraine-Kriegs müsse in einigen Teilen noch verfeinert werden, heißt es aus Moskau.
Newsdesk Heute
25.04.2025, 11:08
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Nach den Worten von Außenminister Sergej Lawrow sei Russland "bereit" zu einem Abkommen über die Beendigung des Ukraine-Krieges. Einige Teile des Deals müssten allerdings noch verfeinert werden. Mit diesem Prozess sei man gerade beschäftigt, sagte Lawrow gegenüber dem US-Sender CBS. Laut dem russischen Chefdiplomaten sei man aber auf einem guten Weg, die Verhandlungen würden sich "in die richtige Richtung bewegen".

Auch US-Präsident Donald Trump zeigte sich hinsichtlich des Abkommens zuversichtlich. Man sei bereit zu einem Deal mit Russland. Aus der Sicht von Trump komme Moskau der Ukraine sogar entgegen, indem der Kreml auf die komplette Eroberung des Nachbarlandes verzichten würde.

US-Sondergesandter in Moskau erwartet

Der Sondergesandte von Trump Steve Witkoff wird am Freitag erneut in Moskau erwartet, wo er mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammentreffen soll. Es ist Witkoffs vierte Russland-Reise seit Trumps Amtsantritt im Jänner.

Trump dringt seit Monaten auf ein schnelles Ende des Ukraine-Kriegs und fordert eine schnelle Waffenruhe, die Kremlchef Putin bislang jedoch ablehnte. Am Freitag vergangener Woche drohte Trump mit dem Rückzug der USA aus den Ukraine-Verhandlungen, sollten Kiew oder Moskau die Gespräche "sehr schwierig" machen.

Lob für Trump aus Moskau

Über den US-Präsidenten sagte Lawrow in dem CBS-Interview, Trump sei "wahrscheinlich der einzige Anführer auf der Welt, der die Notwendigkeit erkannt" habe, "die Ursachen dieser Situation anzugehen". Trump habe aber "die Elemente des Abkommens nicht genau erklärt".

Lawrow äußerte sich am Tag nach einem neuerlichen russischen Angriff auf die Ukraine. Bei dem Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew waren mindestens zwölf Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden, darunter mehrere Kinder.

Westen kritisiert Russland

Berlin, Brüssel, Paris und London warfen Moskau vor, mit seinen Angriffen Bemühungen um einen Frieden zu untergraben. Es sei allein Russland, das den Frieden in der Ukraine und Europa weiter blockiere, erklärte das Auswärtige Amt in Berlin. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas warf Russland eine Verhöhnung der Friedensbemühungen vor.

Zu den Angriffen befragt, sagte Lawrow, Moskau greife "nur militärische Ziele an oder zivile Einrichtungen, die vom Militär genutzt" würden. Wenn es sich um ein von der ukrainischen Armee genutztes Ziel handele, hätten "das Verteidigungsministerium und die Kommandeure vor Ort das Recht, sie anzugreifen".

Trump: "Wladimir, Stopp!"

Trump hatte nach den erneuten Angriffen erklärt, er sei "nicht glücklich über die russischen Angriffe auf Kiew". "Wladimir, Stopp!", mahnte er an Putin gerichtet am Donnerstag auf seiner Onlineplattform Truth Social. Die Angriffe seien "nicht notwendig" und erfolgten mit einem "sehr schlechten Timing". Jede Woche würden 5000 Soldaten in dem Krieg getötet, erklärte der US-Präsident. "Lasst uns das Friedensabkommen fertigstellen!"

Nur wenige Stunden vor dem russischen Angriff auf Kiew hatte Trump erklärt, er sehe in den seit Monaten andauernden Verhandlungen über eine Beendigung des Ukraine-Krieges eine Einigung mit Russland erreicht. "Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland", sagte Trump am Mittwoch.

USA will eroberte Gebiete anerkennen

US-Medien zufolge kommt ein von den USA vorgelegter Vorschlag für eine Waffenruhe den russischen Forderungen weit entgegen. Demnach könnten die USA die russische Besatzung der ostukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja faktisch anerkennen, ebenso die 2014 erfolgte Annexion der Halbinsel Krim durch Russland.

Den Berichten zufolge will Washington Moskau zudem garantieren, dass die Ukraine niemals der Nato beitreten wird. Die Ukraine soll laut dem Nachrichtenportal "Axios" eine "robuste Sicherheitsgarantie" unter Beteiligung europäischer und nicht-europäischer Staaten erhalten. Unklar sei aber, wie ein möglicher friedenssichernder Einsatz konkret organisiert wäre und ob die USA daran beteiligt wären.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Abtretung der Krim mehrfach ausgeschlossen und betont, dass ein solcher Schritt gegen die ukrainische Verfassung verstoßen würde. Trump bezeichnete Selenskyjs Haltung als "sehr schädlich für die Friedensverhandlungen mit Russland".

Des Weiteren erklärte Selenskyj, dass die russischen Streitkräfte am Donnerstag nach den Angriffen auf Kiew auch ukrainische Stellungen angegriffen hätten. "Im Grunde haben die Russen versucht, unter dem Deckmantel ihres massiven Angriffs in die Offensive zu gehen", schrieb der ukrainische Staatschef im Onlinedienst X. Während sich der Großteil der ukrainischen Kräfte "auf den Schutz vor Raketen und Drohnen" konzentriert habe, habe Moskau seine Angriffe am Boden "deutlich intensiviert".

NATO-Chef: "Russland ist langfristige Bedrohung"

Nach einem Treffen mit Trump im Weißen Haus betonte NATO-Generalsekretär Mark Rutte, dass er Russland als "langfristige Bedrohung" sehe. Die Mitglieder der NATO seien sich einig, dass Russland die langfristige Bedrohung für das NATO-Gebiet und das gesamte Euro-atlantische Gebiet darstelle.

Zu dem möglichen Friedensabkommen sagte Rutte, dass der Ball nun bei Moskau liege. Die Ukraine würde sich die Spielregeln halten. Über die Rolle von Trump und den USA äußerte sich der NATO-Chef positiv. Rutte zufolge könnten die Verhandlungen unter der Führung Trumps zu einem "positiven Ende gebracht" werden.

Unterdessen erneuerte der US-Präsident seine Kritik an der "unfairen" Lastenteilung der NATO. Trump zufolge zahle die USA weit mehr als ihren fairen Anteil. Laut dem US-Präsidenten habe es oft so ausgesehen, als würde sein Land sogar hundert Prozent zahlen.

Neben Trump traf Rutte in Washington auch US-Verteidigungsminister Pete Hegseth. Mit dem Pentagonchef habe er laut eigenen Angaben erörtert, wie eine "stärkere, gerechtere und tödlichere NATO sichergestellt" werden könne. NATO-Angaben zufolge diente das Treffen der Vorbereitung des Bündnisgipfels im Juni in Den Haag.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 25.04.2025, 11:39, 25.04.2025, 11:08