"Wir schließen – Räumungsverkauf" prangert auf der Website des Unternehmens aus Leonding (Bez. Linz-Land). Und: "Nach 20 Jahren sagen wir Danke." So verabschiedet sich die Firma Sportgigant Lindpointner von seinen Kunden. Der Online-Händler ist in die Pleite gerutscht.
Dass Geschäftsführer Andreas Lindpointner der Abschied nicht leicht fällt, kann er nicht verstecken. "Hier nun die richtigen Worte zu finden ist für mich ein emotional schweres Unterfangen", verkündet er in einem Statement auf der Homepage des Shops.
"Es ist nicht eine Sache die man aufgibt, sondern ein Lebensprojekt. Mein Lebensprojekt." Und das ist jetzt zu Ende. Denn: Die Firma hat mittlerweile Schulden in Höhe von zwei Millionen Euro.
Das Vermögen macht hingegen nur 1,6 Millionen Euro aus. Positive Perspektiven für 2025 seien nicht in Sicht, berichtet der KSV. Beim Landesgericht Linz wurde deshalb ein Konkursverfahren beantragt. Der Betrieb beschäftigt derzeit keine Mitarbeiter.
Warum schlitterte das Unternehmen in die Insolvenz? Die im Zuge der Pandemie gut gefüllten Lager können nicht abverkauft werden. Die Nachfrage ist stark rückläufig. Außerdem wird die Insolvenz auf die schwierige Situation der ganzen Branche zurückgeführt.
Lindpointner nennt in seinem Statement "die seit Sommer 2023 eingetretenen Geschäftspraktiken von Temu und Shein in wesentlichen Produktgruppen" als Grund. Noch dazu seien die Betriebskosten massiv gestiegen. Diese "setzen uns zusätzlich derart unter Druck, dass ein positives Wirtschaften nicht möglich ist", so der Geschäftsführer.
"Es wird ein weiterer geordneter Abverkauf unter Aufsicht eines Insolvenzverwalters angestrebt", erläutert Petra Wögerbauer, Leiterin des KSV1870 Standortes in Linz. Noch diesen Herbst soll das Geschäft laut Lindpointner geschlossen werden.