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Legendärer Formel-1-Arzt Sid Watkins gestorben

Heute Redaktion
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Bild: DAPD

Viele Formel-1-Fahrer verdanken ihm, dass sie heute noch am Leben sind. Am Mittwoch verlor der legendäre Rennarzt Sid Watkins den Kampf um selbiges. Er verstarb kurz nach seinem 84. Geburtstag.

26 Jahre lang war Watkins in der Formel 1 als Rennarzt tätig. Bernie Ecclestone höchstpersönlich verpflichtete den Neurochirurgen aus Liverpool. Im Fahrerlager war der "Prof" äußerst beliebt, viele Rennfahrer waren persönlich mit ihm befreundet, wie zum Beispiel Niki Lauda.

Einer seiner engsten Freunde war Ayrton Senna. Am Horrorwochenende von Imola 1994 soll Watkins noch zum Brasilianer, der vom tödlichen Unfall Roland Ratzenbergers schwer geschockt war, gesagt haben: "Hör auf und wir gehen fischen." Senna ging dennoch an den Start und kam ums Leben.

Watkins saß immer im Medical Car und war somit nach schweren Unfällen der erste Arzt am Ort des Geschehens. Er rettete Gerhard Berger nach dessen Feuerunfall (Imola 1989) das Leben. Ebenso verhinderte er bei Karl Wendlingers (Monaco 1994) und Mika Häkkinens (Adelaide 1995) Crashes Schlimmeres.

Große Anteilnahme

Die Anteilnahme in der Formel-1-Gemeinde ist dementsprechend groß. "Es war Sid Watkins, der 1994 in Imola mein Leben gerettet hat", erklärte etwa Rubens Barrichello. "Ein großartiger Mensch, immer glücklich. Danke für alles, was du für uns Fahrer getan hast."

Das sagte der Rekordstarter nicht ohne Grund. Watkins war eine der wichtigsten Personen im Kampf um mehr Sicherheit für die Piloten. Für sein Lebenswerk wurde der Brite im Vorjahr vom Welt-Motorsportverband FIA ausgezeichnet. Seit seinem Rücktritt 2004 ist der US-Amerikaner Gary Hartstein Rennarzt der Formel 1.

Unvergessen ist auch der Medical-Car-Crash von 2002 in Brasilien. Damals krachte Nick Heidfeld in die Türe des Ärztemobils. Das Video sehen Sie rechts.