Österreich-News
Lehrerin enthüllt: Kolleginnen "seit Jahren nicht geseh
Niki Glattauer schreibt diese Woche über wie vom Erdboden verschluckte Lehrer, die Jahresnoten der Schüler und den "zu sexy"-Aufreger in Salzburg.
Die Nachricht von einer Lehrerin in Italien, die in 24 Dienstjahren ganze vier davon tatsächlich in die Schule kam ("Heute"-Titel: "Lehrerin stangelte 20 Jahre") ging viral. Dazu postet ein Vater aus NÖ: "Eins meiner Kinder hatte das tolle neue Fach 'Digitale Grundbildung' im letzten Semester auch nur 3 Stunden." Ein anderer: "Wiener Schule, Fach X. Da wurden in 1 Schuljahr genau 8 Stunden geliefert, Rest fiel aus wegen Krankheit, Fortbildung."
Eine Lehrerin schreibt: "An meiner Schule gibt es Kolleginnen, die ich seit Jahren nicht gesehen habe, die aber jedes Jahr in der Lehrfächerverteilung aufscheinen, nur um ab September wieder im Krankenstand zu sein." Tja. Kommt just jetzt, wo landesweit knapp 6.000 Schulen brachial auf null heruntergefahren werden, um dann neun Wochen lang in Sommerstarre zu sein. Ursprünglich, weil man im Jahre Schnee Kinder wie Lehrer auf den Feldern brauchte. Gibt’s heute einen vernünftigen Grund? Ich weiß keinen.
Note: Unbefriedigend
100.000 "Nicht genügend" in den Zeugnissen
Dass heuer 8.000 von 42.000 Maturanten "unreif" in den Sommer gehen werden (schriftlich oder mündlich negativ bzw. gar nicht angetreten), habe ich bereits beklagt (zu Recht fordert nach der AK nun auch die Sozialistische Jugend das Aus für eine solche Matura). Jetzt beklage ich die 100.000 "5er" in Österreichs Zeugnissen. Mindestens (!) so viele sind es nämlich, wenn man die Daten der Statistik Austria aus 21/22 hochrechnet. 40.000 bis 50.000 Schüler werden wieder sitzenbleiben, sofern sie nicht aus- oder umsteigen, z. B. von der MS direkt ins AMS.
Drei der schwärzesten Löcher im Schulsystem sind: Das Zusperren der Schulen für volle drei Monate im Jahr; der unselige Fokus auf Benoten von Fächern statt Fördern von Kindern; die irre Bürokratie, die unsere Lehrer kaputt macht.
Allen voran aber Österreichs lahme und lähmende Schulpolitik. Und die lahmt auch nicht erst, seit Martin P. Minister ist.
Note: Nicht genügend
"Too sexy": Statt XXL-Shirts nun Schulung
Diese MS-Direktorin in Salzburg, die in einem Elternbrief vor "übermäßiger Sexualisierung" gewarnt und gedroht hatte, bei "Uneinsichtigkeit neutrale XXL-Shirts" bereitzustellen – ehrlich: Ich verstehe sie. O.k., patscherte Wortwahl (zumal nur an die Mädchen adressiert), aber Täter- Opfer-Umkehr kann ich da keine erkennen.
No na sind bauchfreie Shirts, halbnackte Brüste und Ärsche, ob nun behaart oder nicht, KEINE Einladung für sexuelle Zu- und Übergriffe jeder Art. Hat die Kollegin nie behauptet. Aber dass es mit dem Schulklima etwas macht, wenn alle daherkommen wie in den Club, der um 24.00 öffnet, wird wohl keiner bestreiten. "Das Thema braucht mehr Sensibilität", sagte der Bildungsdirektor, der die Kollegin öffentlich maßregelte, ihren Brief für "obsolet" erklärte und ihr medial eine "Schulung" ankündigte. Auch nicht sehr sensibel, oder?
Note: Nachprüfung