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Leicester-Boss starb in dieser Flammen-Hölle

Leicester City hat bestätigt, dass Klub-Boss Vichai Srivaddhanaprabha beim Helikopter-Absturz ums Leben kam.

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt: Der Besitzer von Leicester City Vichai Srivaddhanaprabha ist beim Hubschrauber-Absturz unweit des Stadions des englischen Fußball-Erstligisten tödlich verunglückt. Er starb in einer Flammen-Hölle.

Beim Absturz am Samstagabend nach dem 1:1 im Premier-League-Match gegen West Ham seien insgesamt fünf Menschen ums Leben gekommen. Das teilte der Verein am Sonntagabend per Twitter mit. "Mit tiefem Bedauern und einem kollektiven gebrochenen Herzen müssen wir mitteilen, dass unser Präsident, Vichai Srivaddhanaprabha, zu denen gehört, die ihre Leben am Samstagabend auf tragische Art verloren", hieß es in der Mitteilung. "Keiner der fünf Menschen an Bord hat überlebt."

"Die Gedanken von allen im Klub gelten in erster Linie der Srivaddhanaprabha-Familie und den Familien deren, die zum Zeitpunkt dieses unerträglichen Verlusts, an Bord waren", hieß es. Mit Srivaddhanaprabha habe die Welt „einen großartigen Mann verloren".

Der Helikopter des Vereinspräsidenten war am Samstagabend, kurz nachdem er vom Spielfeld abgehoben hatte, auf einem Parkplatz neben dem Stadion zerschellt und in Flammen aufgegangen. Es gehört zum Ritual von Heimspielen des Klubs, dass der Präsident per Hubschrauber ins Stadion ein- und ausgeflogen wird. Der in den blau-weißen Vereinsfarben lackierte Hubschrauber landet dafür regelmäßig am Mittelkreis.

Polizei ermittelt weiter

Die genaue Ursache des Unglücks ist nicht bekannt. Augenzeugen berichteten von einem plötzlichen Stillstand des Heckrotors kurz nachdem der Hubschrauber im Stadion abgehoben hatte. Die Maschine habe sich daraufhin wie ein Kreisel gedreht und sei unkontrolliert abgestürzt. Einer der ersten am Unglücksort sei Leicesters Torhüter Kasper Schmeichel gewesen, das berichtete der Sender BBC.

Die Polizei teilte mit, dass die Untersuchungen zum Unfall weiter andauerten. Zudem seien Experten der Flugverkehrsbehörde AAIB zur Untersuchung des Unglücks eingeschaltet worden.

ÖFB-Legionär Christian Fuchs verließ nur fünf Minuten vor dem Unglück das Stadion. Er meinte in einer ersten Stellungnahme zur "Krone": "Ich bin am Boden zerstört."

Unter Anhängern von Leicester City war Srivaddhanaprabha äußerst beliebt. Im August 2010 hatte er den damaligen Zweitligisten gekauft. Im Februar 2011 wurde er Präsident. Er ergriff ungewöhnliche Maßnahmen und ließ unter anderem Mönche einfliegen, die das Stadion des Klubs mit religiösen Ritualen segnen sollten.

Die Popularität des Besitzers und Präsidenten stieg weiter – und erreichte durch ein Fußball-Märchen einen Höhepunkt. Unter Coach Claudio Ranieri gewann Leicester in der Spielzeit 2015/16 sensationell die englische Meisterschaft – als 5000:1-Außenseiter. Ein Fußball-Wunder!

Bier und Kuchen für Fans

Milliadär Srivaddhanaprabha spendete zwei 2,2 Millionen Euro für ein Kinderkrankenhaus in Leicester. Nach dem Titelgewinn löste er sein Versprechen ein und beschenkte die Spieler mit Luxusautos im Wert von 130 000 Euro. An seinem Geburtstag spendierte er den Fans im Stadion regelmäßig Bier und Kuchen.

Seine Karriere hatte der Unternehmer mit dem Verkauf von importieren Waren aus Hongkong begonnen. 1989 eröffnete er ein Geschäft für zollfreie Waren. Später erlangte er das Monopol auf Duty-Free-Shops in sämtlichen Flughäfen Thailands.

(Heute Sport)

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