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Lenker will Mädchen nachts wegen Getränk aus Bus werfen

Das Video eines Buschauffeurs sorgt im Internet für Aufregung: Er verweigerte die Weiterfahrt, solange ein Mädchen mit Getränk den Bus nicht verlasse. 

20 Minuten
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Der Fahrer weigerte sich, die Fahrt fortzusetzen, da ein Mädchen ein Getränk dabei hatte.
Der Fahrer weigerte sich, die Fahrt fortzusetzen, da ein Mädchen ein Getränk dabei hatte.
20min/News-Scout

Wer am Abend spät seine Arbeitsschicht beendet hat, und sich auf den Nachhauseweg macht, will sicher so schnell wie möglich den nächsten Bus erreichen. So erging es auch Ivan, einem News-Scout des Schweizer Mediums 20 Minuten. Doch anstatt mit dem Bus schnell nach Hause zu kommen, haben die Passagiere 15 Minuten mit dem Chauffeur diskutiert, der sich weigerte, weiterzufahren.

"Chauffeur weigerte sich loszufahren"

Nach der Arbeit wollte Ivan schnell den Bus erwischen. Er habe sich noch extra beeilt, um den Bus um 22.30 Uhr am Bahnhof Emmenbrücke zu erreichen. Im Bus angekommen, wartend auf die Weiterfahrt, staunte er nicht schlecht, als der Lenker sich weigerte, weiterzufahren. Er sagt gegenüber 20 Minuten: "Der Chauffeur weigerte sich loszufahren, da ein Kind ein Getränk in der Hand hielt. Es sei verboten, im Bus Getränke zu haben." Das Mädchen hätte einen verschlossenen Becher im Schoss gehabt. "Sie hat ja keine Sauerei gemacht oder daraus getrunken. Die Kinder waren einfach nur fröhlich und nett und wollten einfach nur nach Hause", so der News-Scout weiter.

"Lenker handelt mit Gespür"

Der Bus gehört zur Auto AG Rothenburg. Deren Geschäftsführer, Martin Senn, sagt gegenüber 20 Minuten, dass lediglich die Konsumation von Getränken, nicht das Mittragen von solchen, in den Bussen verboten sei: "In den meisten Busbetrieben ist das Essen und Trinken im Fahrgastraum verboten, so auch bei uns. Der Kunde wird mit Piktogrammen darauf hingewiesen." Bei der Konsumation sei es aber auch eine Frage des Ermessens: "Der Chauffeur entscheidet situativ und handelt mit Gespür", so Senn weiter. So sei es zum Beispiel kein Problem, wenn jemand im Sommer Wasser trinken will oder ein Baby einen Cracker isst: "Problematisch ist, wenn abends im Nachtstern eine Gruppe mit Bier und Döner das Inventar verschmutzt. Das ist nicht erlaubt", so Senn. Damit hätte es im Betrieb bis anhin jedoch wenig Probleme gegeben.

Der Vorfall als Video:

Der Chauffeur jedoch habe nicht mit sich diskutieren lassen, berichtet der News-Scout weiter: "Er wollte einfach nicht losfahren, solange die Kinder den Bus nicht verlassen. So etwas habe ich noch nie erlebt", so der News-Scout weiter. Die Mädchen seien alle minderjährig gewesen. Trotz drängen der Mädchen, dass ihre Eltern zu Hause auf sie warten würden, und das Mädchen ja nichts trinke, sondern nur den Becher in der Hand halte, gab der Busfahrer zunächst nicht nach. Der News-Scout sagt: "Er redete von Regeln, dass Getränke verboten seien, doch er selber lief ständig im Bus hin- und her ohne eine Maske zu tragen."

Augenzeuge: "Die Kinder taten uns leid"

Die anderen Passagiere im Bus hätten ebenfalls kein Verständnis für das Verhalten des Chauffeurs gehabt und hätten auf diesen eingeredet, er solle doch die junge Mädchengruppe endlich in Ruhe lassen und losfahren. Der News-Scout sagt weiter: "Die Kinder taten uns einfach nur leid. Man kann doch nachts keine Kinder aus dem Bus schmeißen! Wie würden denn die noch nach Hause kommen?" Nach einer Viertelstunde habe sich der Chauffeur schließlich überreden lassen und setzte die Fahrt fort. Zu der Maskenpflicht in den Bussen der Auto AG, erklärt Senn: "Passagiere im Bus müssen eine Maske tragen. Der Buschauffeur ist davon ausgenommen, während er das Fahrzeug lenkt. Wenn ein Chauffeur in den Fahrgastraum rein geht, muss er auch eine Maske tragen. So haben wir das kommuniziert und ausgebildet."

Über die Gründe für das Verhalten des Fahrers kann der News-Scout nur rätseln. "Es war völlig sinnlos. Ich kann so was einfach nicht verstehen." Zu dem spezifischen Vorfall von Montagabend könne Senn noch keine Stellungnahme treffen. Der Fall werde nun untersucht: "Wir werden den Vorfall intern untersuchen und die Situation mit dem betroffenen Chauffeur klären."

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