Coronavirus

Junge Franzosen wollen eher infiziert als geimpft sein

Wer in Frankreich ins Restaurant will oder Zugfahren, braucht ab heute den Gesundheitspass. Viele junge Franzosen wollen sich jetzt infizieren. 

Heute Redaktion
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Musik-Fans bei der "Fete de la Musique" in Paris (Juni 2021).
Musik-Fans bei der "Fete de la Musique" in Paris (Juni 2021).
GEOFFROY VAN DER HASSELT / AFP / picturedesk.com

Experten warnen vor einem gefährlichen Trend: Immer mehr junge Franzosen infizieren sich absichtlich mit Corona. So müssen sie sich nicht impfen lassen und bekommen trotzdem den begehrten Gesundheitspass. Den brauchen sie auch. In Frankreich gelten seit heute bis voraussichtlich Ende November verschärfte Corona-Regeln für Personen über 18.

Restaurantbesuche und Zugsreisen sind in Frankreich ab heute nur erlaubt, wenn man einen Nachweis über Corona-Impfung, Genesung oder einen negativen Test dabei hat. Für Gesundheitspersonal gilt ab heute eine Impfpflicht. Die Regelungen sind umstritten: Am vergangenen Wochenende haben über 200.000 Menschen im ganzen Land dagegen protestiert. Die Jugend will sich vermehrt infizieren. Auf die Impfung haben viele keine Lust. 

"Ich trage meine Maske nicht mehr"

Wer an Corona stirbt, hat einen schrecklichen Tod. Man erstickt. Vor allem Ältere sind betroffen, aber auch jüngere Patienten sind gefährdet. Deshalb schicken jetzt viele Betroffene aus dem Krankenbett Aufforderungen an die Gesellschaft. Sie sagen, dass man sich impfen lassen soll. Nur so könne man dem gleichen Schicksal entgehen, das sie ereilt hat. Viele junge Franzosen lassen diese verzweifelten Aufrufe kalt. Der Nachrichtensender "Franceinfo" zitiert eine 20-Jährige: 

"Im schlimmsten Fall fesselt mich das ein paar Tage ans Bett, im besten Fall habe ich gar keine Symptome".

Ein 25-Jähriger sagte der Zeitung "Le Figaro", er trage seine Maske nicht mehr und wasche sich weniger die Hände. So will er sich anstecken und den Gesundheitspass bekommen. Der junge Mann sagte der Zeitung, dass er nicht  wochenlang auf die beiden Impfungen warten wolle. Im gleichen Bericht sagte eine 20-jährige Studentin: "Ganz ehrlich, wenn eine Freundin mir sagt, dass sie Covid hat (...), würde ich vielleicht zu ihr gehen, damit sie mich anhustet.". 

"Spiel mit dem Virus" ist "kompletter Unsinn"

Viele Experten warnen vor diesem Trend. Der Epidemiologe Philippe Amouyel sagte dem Sender LCI: "Das Spiel des Virus" zu spielen, sei ein "totaler Fehler". Amouyel weist darauf hin, dass junge Menschen sich nicht zu sicher fühlen dürften. Die Intensivpatienten seien in letzter Zeit durchschnittlich immer jünger geworden. Und selbst wenn die Infektion zunächst asymptomatisch verlaufe: Es gäbe immer ein Risiko, dass man Spätfolgen bekommt, sagte Amouyel.

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