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Haare an den Brustwarzen – bloß nicht zupfen!

Viele haben sie, kaum jemand spricht darüber: Ein Dermatologe verrät, ob Behaarung um die Brustwarzen normal ist und was man tun kann, wenn sie stört.

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Du hast Haare auf dem Warzenhof um die Brustwarzen? Ein Experte verrät, wie du sie loswirst, falls sie dich stören.
Du hast Haare auf dem Warzenhof um die Brustwarzen? Ein Experte verrät, wie du sie loswirst, falls sie dich stören.
Getty Images/iStockphoto

Ob für den Bart, feine Oberlippenhärchen, die Beine oder den Intimbereich – mittlerweile gibt es für gefühlt jede Zone, in der Haare wachsen, eine entsprechende (und viel beworbene) Möglichkeit, diese wieder zu entfernen.

Nur über die Härchen, die direkt um die Brustwarzen herum wachsen, spricht irgendwie niemand. Gehören sie dort etwa gar nicht hin? Dr. med. Martin Kägi ist leitender Arzt beim Hautzentrum Zürich und Facharzt (FMH) für Dermatologie, Immunologie und Allergologie. Er verrät, welcher Haarwuchs normal ist und wie man die Haare wieder loswird, wenn man denn will.

Sind die Haare an der Brustwarze normal?

Der Experte stellt direkt zu Beginn klar: "Auf der Brustwarze selbst – dem Teil, der absteht – wachsen keine Haare." Aber keine Panik: "Auf der Areola, also auf dem pigmentierten Teil um die Brustwarze herum, haben hingegen sehr viele Menschen Haare – sowohl Männer als auch Frauen." Ursache dafür ist die Entwicklung: "Wenn wir in die Pubertät kommen, wachsen überall da Haare, wo Sexualhormone wirken", merkt Dr. med. Kägi an. "Da gehört der Brustbereich nun mal dazu."

Haare einfach weglasern?

Wie man mit der eigenen Körperbehaarung umgeht, ist natürlich jeder und jedem selbst überlassen. Wer sich von Haaren um die Brustwarzen herum lieber verabschieden will, sollte jetzt gut aufpassen. "Die Areola ist sehr empfindlich. Die Haut ist hier dünner und dunkler als an anderen Stellen des Körpers", gibt der Dermatologe zu bedenken.

"Man kann mit einem Laser zwar sehr einfach und effektiv die Haare im Brustbereich entfernen. Allerdings wird es schwierig, wenn die Pigmentierung um die Brustwarze herum sehr dunkel ausfällt. Damit die Behandlung funktioniert, braucht es einen möglichst hohen Kontrast zwischen Haut- und Haarfarbe." Die Technologie zieht aber nach. Dr. med. Kägi weist darauf hin, dass es mittlerweile spezielle Laser gibt, die auch auf dunkler Haut funktionieren.

Die heiße Nadel für die Haare

Als Alternative empfiehlt der Experte die einzelne Entfernung: "In den meisten Fällen sind direkt auf der Areola nur wenige Haare. Es gibt Institute, die diese mit einer heißen Nadel verbrennen – das ist eine einmalige Sache. Danach kommen die Härchen nicht wieder."

Bloß nicht zupfen

Auch der Rasierer ist eine Möglichkeit. Hier gilt allerdings höchste Vorsicht. "Durch die unebene Haut können schnell Verletzungen entstehen." Vom Zupfen rät Dr. med. Kägi ganz ab – mit gutem Grund.

Die Folgen bei beiden Methoden können schwerwiegend sein: "Schon in kleinen Verletzungen können sich Bakterien ansiedeln. So kann es zu einer Entzündung der Haarfollikel kommen, einer sogenannten Follikulitis." Die sei schmerzhaft und unschön. Und es wird noch schlimmer: "Im Extremfall können daraus eitrige Entzündungen und Abszesse entstehen."

Schere statt Pinzette

Wer den Haaren daheim an den Kragen will, tut das deswegen am besten mit einer kleinen Schere und kürzt sie lediglich bis auf die Haut. "So bleibt das Risiko gering. Für die endgültige Entfernung sollte aber immer ein Profi ran."

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