Genuss

20 Euro – hier ist das Martinigansl am günstigsten

Die Preise fürs Ganslessen sind heuer so hoch, wie noch nie. Wir haben uns ausgerechnet, was der Festschmaus zu Hause kostet.

Christine Scharfetter
Das Martinigansl zu Hause ist weit günstiger, hat aber einen Nachteil.
Das Martinigansl zu Hause ist weit günstiger, hat aber einen Nachteil.
Getty Images/iStockphoto

Er müsste für die Bio-Martinigans heuer 50 Euro verlangen, erzählt erst kürzlich Luftburg-Geschäftsführer Paul Kolarik gegenüber "Heute". Ein Preis, den er seinen Gästen nicht zumuten kann und auch nicht will, also wurde das Martinigansl kurzerhand von der Karte gestrichen – für diese Jahr zumindest.

Beim Pfarrwirt und Mayer am Pfarrplatz in Döbling kostet eine Portion vom Festschmaus in diesem Jahr hingegen 27,90 Euro beziehungsweise 28,90 Euro. Ein sehr niedriger Preis, für den sich Geschäftsführer Clemens Keller von den Gäste allerdings etwas wünscht: "Wenn jeder Gast dazu zwei Gläser Wein oder Spritzer trinkt, geht es sich aus."

Aber geht es eigentlich noch günstiger? "Heute" hat sich die Preise für Gänse, Gänsekeulen und Beilagen aus dem Supermarkt durchgerechnet – und es geht günstiger, allerdings mit einem großen Defizit.

So viel kostet das Martinigansl zu Hause

Selten wird man sich zu zweit eine ganze Gans zubereiten, deshalb gehen wir bei unserer Rechnung in erster Linie von zwei Gänsekeulen aus. Dazu gibt es Rotkraut, Erdäpfelknödel und glasierte Maroni. Der Preis für den Festschmaus: rund 20 Euro.

Zwei Gänsekeulen gibt es im Supermarkt schon 24,11 Euro, das Rotkraut aus der Tiefkühlabteilung kommt im derzeitigen Angebot auf 1,89 Euro, die Basis für Erdäpfelköndel, der nur noch Wasser beigemischt werden muss, auf 1,59 Euro. Und zu guter Letzt gibt es essfertige Maroni um 3,99 Euro.

Rechnet man nun noch Gewürze, Butter, Zucker sowie die Energiekosten dazu, kommt man auf etwa 35 Euro für zwei Portionen und weit unter 20 Euro für eine Portion. Dabei halten sich die Energiekosten mit 0,40 Cent für eine Stunde Backzeit der Keulen und 0,40 für die Beilagen am Herd eigentlich recht gering.

Es gibt einen großen Nachteil

Allerdings kommen wir an dieser Stelle nicht darum herum, darauf hinzuweisen, dass es sich bei den Gänsen und Gänsen-Teilen aus dem Supermarkt um Tiere handelt, die aus Ungarn kommen – und nicht aus Österreich mit einer fairen Haltung, wie in den oben genannten Lokalen.

In unserem Nachbarland herrschen andere Gesetze als in Österreich. Lebendrupf wird immer noch praktiziert und die Stopfmast ist legal. Um genau solche Gänse handelt es sich übrigens auch im Supermarkt, wie unschwer auf der Verpackung zu lesen ist.

Österreichische Gans um 3 Euro teurer

Wer sich die österreichische Gans allerdings vom Fleischer oder Geflügelhändler holt, der muss bei einem rund 6 Kilogramm Tier mit 120 Euro rechnen. Samt Beilagen würde man hier, dividiert durch sechs Personen, auf etwa 23 Euro pro Person kommen. Also nur drei Euro teurer.