Gesundheit

Hier gibt es die "Pille danach" bald kostenlos

Frankreich nimmt in Sachen Verhütung jetzt eine Vorreiterrolle ein: Die Pille danach wird ab 2023 für alle Altersgruppen kostenlos. 

Christine Scharfetter
Die sogenannte "Pille danach" verhindert bei einer Einnahme nur wenige Stunden nach dem Geschlechtsverkehr die Befruchtung des Eis.
Die sogenannte "Pille danach" verhindert bei einer Einnahme nur wenige Stunden nach dem Geschlechtsverkehr die Befruchtung des Eis.
Getty Images/iStockphoto

Frankreich war 1999 das erste europäische Land, das die "Pille danach" ohne Rezept erhältlich machte. Seit 2012 ist sie für Minderjährige und für volljährige Personen mit Rezept kostenfrei erhältlich. Doch das soll sich jetzt ändern: Ab kommendem Jahr gibt es das Notfallverhütungsmittel in Frankreich für alle rezept- und kostenfrei.

Dies gab der neue französische Gesundheitsminister François Braun in einem Interview mit dem französischen Online-Portal "20minutes" bekannt. Dem ehemaligen Notarzt gehe es dabei besonders um die sexuelle Gesundheit der junge Generation, weshalb auch Vorsorgeuntersuchungen für sexuell übertragbare Krankheiten für alle Personen bis 26 Jahre in Zukunft kostenfrei möglich sein sollen.

"Es gibt zwei Dinge, mit denen ich ein Problem habe", erklärte Braun. Das seien "die Zunahme von sexuell übertragbaren Infektionen, speziell Chlamydien und Gonokokken, sowie die Problematik des Zugangs zu Notfallverhütungsmitteln".

So viel kostet die "Pille danach" in Österreich

In Österreich ist das Präparat seit Dezember 2009 ohne Rezept erhältlich. Allerdings müssen die Betroffenen hierzulande die Kosten selbst übernehmen. Dabei kommt die "Pille danach" mit dem Wirkstoff Levonorgestrel auf rund 13 Euro und mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat auf rund 32 Euro in der Apotheke.

Nur DANN wirkt das Präparat

Die "Pille danach" hemmt die Follikelreifung und verschiebt den Eisprung, wenn sie rechtzeitig vor dem Eisprung eingenommen wird. In dieser Zeit sterben die Spermien ab und eine Befruchtung wird verhindert. Nach einem Eisprung ist die "Pille danach" wirkungslos und hat keinen Einfluss auf die Einnistung des Eies, wenn es schon zu einer Befruchtung gekommen ist. Nur das Präparat mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat kann in den zwei Tagen vor dem Eisprung diesen noch verschieben.

Außerdem muss die "Notfallpille" so bald wie möglich – am besten innerhalb von zwölf Stunden, keinesfalls jedoch später als 72 Stunden (Levonorgestrel) bzw. 120 Stunden (Ulipristalacetat) – nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden.

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