Gesundheit

Keim in Augentropfen – Patienten wurden Augen entfernt

Bakteriell kontaminierte Augentropfen wurden in den USA mit dutzenden Infektionen, Fällen von Sehverlust und einem Todesfall in Verbindung gebracht.

Christine Scharfetter
Die Augentropfen wurden  Anfang des Jahres zurückgerufen. (Symbolbild)
Die Augentropfen wurden  Anfang des Jahres zurückgerufen. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Insgesamt 68 Personen in 16 US-Bundesstaaten haben sich laut dem Center for Disease Control and Prevention (CDC) mit einem seltenen Stamm von Pseudomonas aeruginosa infiziert. Ein multiresistenter Keim, der sich wohl in Augentropfen befunden hat und in acht Fällen zum Verlust des Sehvermögen geführt haben soll.

Vier der Personen musste demnach ein Augapfel oder beide Augen chirurgisch entfernt werden. Ein Patient ist verstorben.

Ausfluss und Lichtempfindlichkeit

Zwar gaben die Patienten an, verschiedenen Augentropfen zu verwenden, am häufigsten kamen jedoch die Produkte EzriCare zum Einsatz, so die CDC. Beide Marken wurden bereits im Jänner und Februar aus den Regalen genommen, von der Verwendung wurde dringend abgeraten.

Bei Symptomen, wie gelber, grüner oder klarer Ausfluss aus dem Auge, Unbehagen oder Schmerzen, Rötungen, verschwommenes Sehen und erhöhte Lichtempfindlichkeit, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Fehlende Konservierungsstoffe

Bisher konnte die CDC in Labortests die Bakterien in geöffneten EzriCare-Flaschen von Patienten aus mehreren Chargen nachweisen. Ungeöffnete Flaschen werden derzeit noch geprüft, um festzustellen, ob es während des Herstellungsprozesses zu einer Kontamination gekommen ist.

Vergangene Woche zog eine Frau aus Florida gegen das Pharmaunternehmen vor Gericht, weil sie nach der Verwendung des Produktes eine Infektion erlitten hatten und die Ärzte gezwungen waren, eines ihrer Augen zu entfernen. Ihre Anwältin, Natasha Cortes, machte fehlende Konservierungsstoffe in den Augentopfen für die Kontamination verantwortlich. "Es gibt wahrscheinlich noch viel mehr Menschen, die Infektionen erlitten haben und sich dessen nicht bewusst sind", so die Juristin gegenüber "NBC News".

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