Gesundheit

Kein Fetisch – Deshalb lebt Frau im Hundekäfig

Lia Parker hat sich einen ungewöhnlichen Rückzugsort geschaffen: Sie schläft lieber in ihrem ausgestatteten Hundekäfig als im Doppelbett. Warum das?
Sabine Primes
06.04.2023, 13:25
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Lia Parker hat eine große Debatte in den sozialen Medien ausgelöst, nachdem sie in einem TikTok-Video behauptet, sie schlafe gerne in einem Hundekäfig. In einem Clip nimmt die 21-Jährige die Zuschauer mit auf eine Tour durch den Käfig, den sie mit Decken, Teddybären und Aufklebern dekoriert hat, damit sie sich wie zu Hause fühlt.

Maßnahme zur "Selbstberuhigung"

Trotz der beengten Verhältnisse ist Parker der Meinung, dass ihr ungewöhnlicher Schlafplatz viel bequemer ist als ihr Doppelbett. Parker schläft nicht aus einem Fetisch heraus darin, sondern eher aus Gründen der "Selbstberuhigung". "Es hilft mir bei der emotionalen und symptomatischen Regulierung. Für mich fühlt es sich an wie eine Umarmung und wie ein Rückzugsort, irgendwo getrennt von dem, was mich aufregt."

Die Idee für diese Maßnahme basiert auf ihrer Kindheit, die sie in einem "unruhigen" Haushalt verbrachte. Ihren TikTok-Videos zufolge soll sie Opfer von sexuellem Missbrauch gewesen sein. Sie suchte oft Schutz in gemütlichen Ecken, wie etwa ihrem Kleiderkasten. Sie packte den Schrank mit Pölster und Decken voll, um eine "warme Umarmung" zu simulieren. Auch als Erwachsene hat Parker diese Angewohnheit nicht aufgegeben, weshalb sie sich den Käfig einrichtete.

Kein Fetisch

Sie behauptet, sie habe sogar mit "mehreren Therapeuten und einem Psychiater gesprochen, die alle von der Idee begeistert waren und sie unterstützten." Trotz der angeblichen Unterstützung durch Experten haben andere User schnell an Parkers Käfig gerüttelt und ihren Schlafplatz als klaustrophobisch und als Zeichen für eine gestörte Entwicklung bezeichnet. Einige Kritiker hätten ihr sogar vorgeworfen, sie versuche, eine Art BDSM-Fantasie auszuleben. "Ich wusste, dass die meisten Leute das nicht verstehen oder für seltsam halten würden. Die Leute hassen und verurteilen gerne, was sie nicht verstehen, und sind schnell im Verurteilen." Mit einem sexuellen Fetisch habe es gar nichts zu tun, sagt Parker, die oft mit dieser Frage konfrontiert wird. "Es ist nicht meine Aufgabe, mich diesen Leuten zu beweisen." 

Tatsächlich wird Parker häufig von Erwachsenen angeschrieben, die sich ebenfalls gerne in ähnlich unsicheren Räumen abkapseln. Parker hat keine Erwartungen an die Kiste, sondern hofft einfach darauf, "posttraumatische Belastungsstörungen und die langfristigen Auswirkungen von Traumata zu entstigmatisieren".

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