Gesundheit

Mann hat nach Brustkrebs Wechseljahresbeschwerden

Brustkrebs ist bei Männern sehr selten. Ein Engländer wurde mit Stadium zwei diagnostiziert und litt an Beschwerden, die sonst nur Frauen erleben.

Sabine Primes
Im frühen Stadium verursacht Brustkrebs meist keine Schmerzen. Auch Männer können durch regelmäßiges Abtasten ihrer Brust etwaige Gewebeunregelmäßigkeiten rechtzeitig entdecken. (Symbolbild)
Im frühen Stadium verursacht Brustkrebs meist keine Schmerzen. Auch Männer können durch regelmäßiges Abtasten ihrer Brust etwaige Gewebeunregelmäßigkeiten rechtzeitig entdecken. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Brustkrebs wird fast ausschließlich als Frauenkrankheit wahrgenommen. Dass es aber auch Männer treffen kann, ist weniger bekannt. Auch Hilfsangebote, die speziell auf Männer mit Brustkrebs zugeschnitten sind, existieren bisher kaum. Da es für Männer keine Brustkrebs-Früherkennungsprogramme gibt, wird die Erkrankung beim Mann meist erst in späteren Stadien diagnostiziert als bei Frauen. Zudem liegt Männern bei Problemen im Brustbereich der Gedanke an Brustkrebs zunächst fern. Dadurch verstreicht zusätzlich Zeit, die den Start der Therapie verzögert. Denn auch hier gilt: Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser stehen die Chancen auf Heilung.

In den meisten Erkrankungsfällen ist der Brustkrebs abhängig vom Sexualhormon Östrogen, das heißt er kann sich nur mit Östrogen entwickeln und wachsen. Obwohl es als weibliches Hormon gilt, haben sowohl Männer als auch Frauen Östrogen in ihrem Hormonhaushalt, auch wenn der Anteil beim Mann wesentlich geringer ist als bei der Frau.

Brustkrebs im zweiten Stadium

Wie Frauen, fand auch aus Birmingham (England) im Mai 2018 einen Knoten in seiner Brust, dem eine Mammographie und eine Biopsie folgte – Diagnose: Brustkrebs im zweiten Stadium. "In dem Moment, als ich den Knoten spürte, wusste ich, was es war, ich kann es nicht erklären, ich wusste es einfach. Mein Knoten war offensichtlich, ich konnte ihn durch (die Kleidung) ertasten, und er fühlte sich an wie eine dicke Gummimünze. Die Art von Brustkrebs, die ich hatte, war östrogenpositiv. Viele Leute denken, Östrogen sei ein weibliches Hormon und Testosteron ein männliches, aber jeder hat beides", erklärt der ehemalige Krankenpfleger. 

Die Behandlung ist bei Männern und Frauen identisch. Der heute 61-Jährige unterzog sich einer Mastektomie, wo ihm die betroffene Brust entfernt wurde und bekam Tamoxifen verschrieben, eine Art Hormontherapie, die bei der Bekämpfung von Brustkrebs hilft, indem sie die Bindung von Östrogen an die Brustkrebszellen verhindert. Das Medikament löste jedoch menopausenähnliche Symptome aus, darunter Hitzewallungen, schwere Schwindelanfälle, die ihn nicht mehr stehen ließen, und morgendliche Übelkeit. Seine Symptome waren so stark, dass er seinen geliebten Beruf als Krankenpfleger vorzeitig aufgab, um sich auf seine Genesung zu konzentrieren.

Appell zur Brustkrebsvorsorge

Heute ist Mark zum Glück krebsfrei und nutzt seine Erfahrung, um Männer und Frauen zu ermutigen, sich auf Brustkrebs untersuchen zu lassen. Der erste Schritt ist das Selbstabtasten der Brust zu Hause – auch für Männer. "Ich würde Männern und Frauen raten, die Krebsvorsorge in ihre intimen Beziehungen einzubeziehen – springen Sie gemeinsam in die Dusche und untersuchen Sie sich gegenseitig." 

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    Der Mastiff- und Staffordshire-Bullterrier-Mischling "Louie" revanchierte sich bei seinem Frauchen.
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    Karen Ethier / Action Press / picturedesk.com

    Symptome für Brustkrebs

    Die ersten Knoten liegen meist direkt unter der Brustwarze und lassen sich durch sanften Druck gut ertasten. Am besten vor dem Spiegel die Brust zunächst von allen Seiten betrachten und dann mit dem Zeige- und Mittelfinger um die Brustwarze herum auf die Haut drücken und dabei den Radius vergrößern. Auch auf vergrößerte Lymphknoten in den Achseln achten!

    Im frühen Stadium verursacht Brustkrebs meist keine Schmerzen. Umso aufmerksamer sollte man diese Symptome im Auge behalten:

    1. Die Größe oder Form der Brust hat sich verändert.
    2. Es sind Einziehungen, Falten oder Vorwölbungen zu erkennen.
    3. Es sind Rötungen oder Entzündungen zu erkennen.
    4. Das Gewebe ist an bestimmten Stellen verhärtet.
    5. Die Brustwarze ist eingezogen oder sondert Flüssigkeit ab.
    6. Die Brust schmerzt.
    7. In der Achselhöhle sind Schwellungen oder Knoten spürbar.

    Ab zum Arzt

    Sollten eines oder mehrere Symptome zutreffen gilt: Immer und in jedem Fall beim Facharzt abklären lassen. Doch keine Angst: Nicht jeder Knoten und jede Veränderung muss automatisch auf bösartigen Brustkrebs hinweisen, viele Veränderungen können harmlose Ursachen haben.