Gesundheit

Masken-Comeback: "Es ist zutiefst ärgerlich!"

Angesichts der rasant steigenden Corona-Zahlen steht eine erneute Maskenpflicht im Raum. Gecko-Mitglied Herwig Kollaritsch bringt das aus der Fassung.

Christine Scharfetter
Impf-Experte Herwig Kollaritsch bringt die Maskenpflicht in Rage.
Impf-Experte Herwig Kollaritsch bringt die Maskenpflicht in Rage.
istock, picturedesk.com

15.000, 13.000, 12.000 Neuinfektionen – die nächste Corona-Welle bäumt sich vor Österreich auf und die österreichische Bundesregierung dürfte in den nächsten Tagen die Reißleine ziehen. Ein Comeback der Maskenpflicht steht im Raum. Ein Thema, das eine Person in Rage bringt: Der Wiener Impfexperte Herwig Kollaritsch ist Mitglied der Taskforce GECKO und als "Heute" ihn am Telefon erreicht, gerade erst aus dem Italien-Urlaub zurückgekehrt.

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"Es ist zutiefst ärgerlich, dass es überhaupt einer Maskenpflicht bedarf", beginnt der Infektiologe hörbar aufgebracht. "Jede Person mit einem Funken Verstand muss klar sein, dass bei dem aktuellen Anstieg der Corona-Zahlen eine Maske Sinn macht und man diese von selbst aufsetzt."

In Italien sei das ganz normal, jeder setze beim Betreten von Innenräumen und bei einer größeren Menschenansammlung die Maske auf. "Die nehmen das ernst!" In Österreich werde man hingegen schief angesehen, wenn man im Supermarkt eine Maske trage. "Jeder sollte von selbst auf die Idee kommen, sich und andere in bestimmten Situationen zu schützen", regt sich Kollaritsch auf, räumt dann jedoch ein: "Aber in Österreich funktioniert das nicht, deshalb muss offenbar eben wieder eine Pflicht her."

"Welle wird sehr stark ausfallen"

Für die nächsten Wochen hat er andernfalls keine gute Prognose parat: "Es muss uns klar sein, dass die jetzige Welle sehr stark ausfallen wird. Die Spitäler – zumindest die Normalstationen – werden sich wieder füllen." Er rechnet mit Welle, die ähnlich heftig, wie bei Delta, ausfallen und die systemkritische Infrastruktur aufgrund von zu vielen Krankenständen ins Wackeln bringen könnte.

Von extremeren Maßnahmen nimmt der Experte dennoch Abstand. "Ich wäre nicht glücklich damit, wenn wir wieder alles zusperren, zumal wir gesehen haben, dass das zuletzt die Zahlen nicht mehr gedrückt hat."