Gesundheit

So viele sterben jetzt noch an Corona

Im Vergleich zu Pandemiebeginn hat sich das Covid-Sterberisiko zwar reduziert, ist aber noch immer höher als bei der Influenza.

Sabine Primes
Probe des Coronavirus in einem Labor. Symbolbild
Probe des Coronavirus in einem Labor. Symbolbild
Andreas Arnold / dpa / picturedesk.com

Yan Xie vom Zentrum für Klinische Epidemiologie des St. Louis Health Care System (US-Bundesstaat Missouri) und ihr Team untersuchten im Jahr 2020 die Sterblichkeit bei Corona- und Influenza-Patienten. Genutzt wurden die elektronischen Gesundheitsdatenbanken des US-Veteranenministeriums. Zwischen dem 1. Februar 2020 und 17. Juni 2020 verglichen die Wissenschaftler 3.641 Covid-19-Patienten, die hospitalisiert worden waren, mit den Informationen von 12.676 Personen, die zwischen 2017 und 2019 wegen einer schweren saisonalen Influenza ins Spital gekommen waren.
Das Ergebnis: Covid-Patienten wiesen ein fast fünfmal höheres 30-Tage-Sterberisiko auf als Influenzakranke.

Seither hat sich vieles geändert. Zum einen gab es seitdem eine Reihe an neuen Virusvarianten, die klinische Versorgung und Medikation hat sich verbessert und durch die Impfung und durchgemachten Infektionen hat sich auch die Immunität der Bevölkerung ein hohes Level erreicht. 

Sterblichkeit bei Covid noch immer höher

Aus diesem Grund wurde die Studie jetzt, Jahre später, wiederholt. Ziel war wieder, das Sterberisiko zwischen Corona und Influenza zu vergleichen. Analysiert wurden Daten von 11.399 überwiegend älteren männlichen Veteranen, die zwischen dem 1. Oktober 2022 und dem 31. Januar 2023 mit COVID-19 oder Influenza ins Krankenhaus eingeliefert wurden.

Bei 8.996 Covid-Patienten gab es 538 Todesfälle, bei 2.403 Grippe-Patienten waren es 76. Mit anderen Worten: Innerhalb von 30 Tagen starben 5,98 Prozent der Patienten, die wegen COVID-19 im Spital behandelt wurden, gegenüber 3,16 Prozent der Influenza-Patienten. Während des Studienzeitraums war die Zahl der Patienten, die mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, zwei- bis dreimal höher als die Zahl der Patienten, die wegen Influenza ins Krankenhaus eingeliefert wurden.

Appell für die Impfung

Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Im Vergleich zu Pandemiebeginn hat sich das Sterberisiko bei Covid um 40 Prozent reduziert. Die Sterberate infolge einer SARS-CoV-2-Infektion mit schwerem Verlauf ist jetzt "nur noch" um 61 Prozent höher als bei schwerer "Grippe".

"Der Rückgang der Sterblichkeitsraten bei Menschen, die wegen COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, kann auf Veränderungen der SARS-CoV-2-Varianten, erhöhte Immunitätsniveaus durch Impfung und frühere Infektionen sowie eine verbesserte klinische Versorgung zurückzuführen sein", schrieben sie. Das erhöhte Sterberisiko war bei ungeimpften Personen größer als bei geimpften oder aufgefrischten Personen – Ergebnisse, die die Bedeutung der Impfung für die Verringerung des COVID-19-Todesrisikos unterstreichen.