Reisen

Urlaubs-Chaos droht – Tausende Flüge im Juli gestrichen

Die Corona-Pandemie hat zu Personalmangel bei der Luftfahrt geführt. Die Lufthansa, Eurowings und Swiss streichen zur Ferienzeit zahlreiche Flüge.

Christine Scharfetter
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Aufgrund des Personalmangels in der Luftfahrtbranche könnte es ein turbulenter Reisesommer werden.
Aufgrund des Personalmangels in der Luftfahrtbranche könnte es ein turbulenter Reisesommer werden.
ALEX HALADA / picturedesk.com

Nachdem es bereits am Pfingstwochenende zu Ausfällen bei mehreren europäischen Airlines kam, steigt nun die Sorge vor einem Chaos ausgerechnet in der Hauptreisezeit. Schließlich ist die Nachfrage nach Flugreisen nach zwei Jahren Corona-Pandemie wieder sprunghaft gestiegen. Allerdings fehlt es den Flughäfen und Airlines noch immer an Personal. Das hat natürlich auch Folgen für den Flugplan in der Ferienzeit.

Insgesamt 900 Flüge innerhalb Europas an den Drehkreuzen Frankfurt und München hat die Lufthansa deshalb für Juli bereits gestrichen – das entspricht fünf Prozent der geplanten Kapazität. Betroffen sind vor allem die Wochenenden von Freitag bis Sonntag. 

Doch auch die Lufthansa-Töchter Eurowings und Swiss streichen Flüge. Bei Eurowings betrifft das offenbar mehrere hundert Flüge im Juli, bei Swiss werden die Flüge für mehrere Verbindungen aus Deutschland nach Zürich verringert.

Personalmangel in der Luftfahrtbranche

Wegen der Pandemie haben sich viele Mitarbeiter in der Luftfahrtbranche andere Jobs gesucht. Von der Passagierkontrolle über die Flugzeugabfertigung bis hin zu den Flugbegleitern sind alle Bereiche betroffen.

Lufthansa und Eurowings hätten zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um die größtmögliche Stabilität des Flugplans sicherzustellen. "Es ist allerdings absehbar, dass aufgrund der Engpässe die Flugpläne nicht wie erhofft geflogen werden können", heißt es von Seiten der Lufthansa. Fluggäste würden bei gestrichenen Flügen allerdings umgehend informiert. Man buche diese möglichst auf andere Flüge von Lufthansa oder Eurowings um. 

AUA übernimmt Flüge

Die Austrian Airlines, die seit 2009 ebenfalls zur Lufthansa Group gehört, ist derweil hingegen zuversichtlich, dass ihr Flugbetrieb den Sommer über stabil bleibt und hat sogar Swiss-Flüge zwischen Wien und Zürich übernommen, wie eine Sprecherin der Fluggesellschaft gegenüber "Heute" mitteilte.

"Für einen reibungslosen Flugbetrieb ist das Zusammenspiel unserer Partner im In- und Ausland notwendig. Austrian Airlines hat sich bestmöglich für den Hochsommer und die Feriensaison vorbereitet, 150 neue Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter eingestellt und ist vor allem mit den Partnern am Standort Wien im guten Austausch." Dennoch seien Anpassungen oder Streichungen im Flugplan generell ganzjährig üblich und nicht auszuschließen. Und auch sonst werde der Sommer durchaus herausfordernd, "zumal man nicht weiß, wie sich beispielsweise die Corona-Situation oder Personalengpässe an Flughäfen entwickeln werden."

Um ein Chaos zu verhindern bitten die Fluggesellschaften die Passagiere, in der bevorstehenden Ferienzeit rechtzeitig am Flughafen zu sein. Zudem sollten sie möglichst den Online-Check-in und den Vorabend Check-in nutzen. Außerdem sollen Urlauber das Handgepäck auf das Nötigste reduzieren, um lange Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen zu vermeiden.