Reisen

Piloten eingeschlafen, Passagiere landen dennoch sicher

Zu einem ziemlich kuriosen Flug-Vorfall kam es jetzt in Äthiopien: Sowohl Pilot als auch Co-Pilot waren vor der Landung eingeschlafen.

Christine Scharfetter
Erst das Alarmsignal des Autopiloten konnte die beiden Piloten aus dem Traumland holen.
Erst das Alarmsignal des Autopiloten konnte die beiden Piloten aus dem Traumland holen.
Markus Mainka / ChromOrange / picturedesk.com

Als der Flug ET 343 der Fluglinie "Ethiopian Airlines" am 15. August 2022 Kurs dem Flughafen der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba näherte, machte es keine Anstalten, in den geplanten Landeanflug zu gehen. Stattdessen blieb die Maschine weiterhin auf einer Höhe von rund 12.000 Metern.

Die Fluglotsen mussten hilflos mit ansehen, wie die Passagiermaschine einfach über die Landebahn hinwegflog und die vorgesehene Landung verpasste. Eine Kontaktaufnahme mit dem Cockpit seitens des Towers scheiterte mehrmals.

Der Grund dafür könnte beängstigender nicht sein: Beide Piloten seien auf dem fast zweistündigen Flug im Cockpit eingeschlafen, berichtet das Fachportal "The Aviation Herald". Erst das Alarmsignal des Autopiloten konnte die Piloten wecken.

Crew aus dem Dienst genommen

Die Crew leitete den Sinkflug der Boeing 737 ein, in der 154 Passagiere Platz haben. Die Boeing 737, in der 154 Passagiere Platz haben, landete schließlich mit einer 25-minütigen Verspätung.

Die Airline kündigte an, den Vorfall genauer zu untersuchen. "Wir werden die angemessenen Schlüsse aus dem Ergebnis unserer Untersuchung ziehen", erklärte Ethiopian Airlines, Afrikas größte Fluggesellschaft. "Die Sicherheit war, ist und wird immer unsere höchste Priorität sein." Die Piloten wurden nach dem Zwischenfall zunächst beurlaubt.

"Eine der größten Bedrohungen für die Sicherheit"

Der Luftfahrtanalyst Alex Macheras nannte den Vorfall auf Twitter "äußerst besorgniserregend". Müdigkeit bei Piloten sei "nach wie vor eine der größten Bedrohungen für die Sicherheit im Luftverkehr". Eine ähnliche Situation hatte es im Mai auf einem Flug der italienischen Airline ITA Airways gegeben.

Damals konnte der Kapitän auf dem Flug von New York nach Rom zehn Minuten lang über Südfrankreich nicht per Funk erreicht werden, das französische Militär hatte bereits zwei Kampfjets losgeschickt. Der Pilot wurde gefeuert, er bestritt allerdings, während des Fluges eingeschlafen zu sein.

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