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140.000 Euro – erste Strafe wegen Müll im Weltall

Weil ein Unternehmen einen ausrangierten Satelliten nicht auf die vorgeschriebene Erdumlaufbahn gebracht hat, muss er ein Bußgeld zahlen.

Heute Life
Derzeit werden mehr als 12.000 Objekte in der Erdumlaufbahn überwacht.
Derzeit werden mehr als 12.000 Objekte in der Erdumlaufbahn überwacht.
ESA

Nicht nur auf der Erde gibt es viel Müll, sondern auch im Weltall – und zwar schon seit Beginn des Raumfahrtzeitalters. Ähnlich der Mülltrennung gibt es auch dort für jeden Weltraumschrott den richtigen Platz – oder besser gesagt, die richtige Erdumlaufbahn. 

Doch daran hat sich der US-Fernsehsatellitenbetreiber Dish Network offenbar nicht gehalten und einen ausrangierten Satelliten nicht auf die vereinbarte Erdumlaufbahn gebracht. Die Strafe, die in dieser Form erstmals verhängt wurde: 150.000 Dollar (umgerechnet rund 140.000 Euro).

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    <strong>In der ISS ist es laut und stinkig!&nbsp;</strong>Wusstest du, dass es auf der ISS nicht gut riecht und alles andere als still ist? "Das Lüftungssystem ist sehr laut", sagte der Astronaut Alexander Gerst einmal. Luftaustausch findet in der Schwerelosigkeit nur statt, wenn man ihn durch Ventilatoren herstellt – entsprechend viele gibt es in dem riesigen Gebilde. Hinzu kommen Pumpen, Kompressoren, Bordelektronik, Hardware. Damit ist es etwa so laut wie an einer stark befahrenen Straße. Zum Geruch der ISS schrieb der frühere US-Astronaut Scott Kelly, der fast ein Jahr auf der ISS zubrachte, in seinem Buch "Endurance", dass es vor allem nach den Ausgasungen der Geräte rieche. Hinzu komme Körpergeruch und der des Abfalls. Obwohl man den Abfall hermetisch isoliere und ihn nur alle paar Monate entsorge. Der Weltraum wiederum rieche nach verbranntem Metall – ähnlich wie Wunderkerzen.
    In der ISS ist es laut und stinkig! Wusstest du, dass es auf der ISS nicht gut riecht und alles andere als still ist? "Das Lüftungssystem ist sehr laut", sagte der Astronaut Alexander Gerst einmal. Luftaustausch findet in der Schwerelosigkeit nur statt, wenn man ihn durch Ventilatoren herstellt – entsprechend viele gibt es in dem riesigen Gebilde. Hinzu kommen Pumpen, Kompressoren, Bordelektronik, Hardware. Damit ist es etwa so laut wie an einer stark befahrenen Straße. Zum Geruch der ISS schrieb der frühere US-Astronaut Scott Kelly, der fast ein Jahr auf der ISS zubrachte, in seinem Buch "Endurance", dass es vor allem nach den Ausgasungen der Geräte rieche. Hinzu komme Körpergeruch und der des Abfalls. Obwohl man den Abfall hermetisch isoliere und ihn nur alle paar Monate entsorge. Der Weltraum wiederum rieche nach verbranntem Metall – ähnlich wie Wunderkerzen.
    Science Photo Library / picturedesk.com

    Falscher Orbit

    Eigentlich hätte der Satellit EchoStar-7, der sich seit 2002 im Weltraum befindet, 300 Kilometer über seine bisherige Erdumlaufbahn gebracht werden sollen. Aber dem Satelliten war der Treibstoff ausgegangen, und er kam letztlich nur auf eine Umlaufbahn 122 Kilometer über seinem bisherigen Orbit, wie die Federal Communications Commission (FCC) mitteilte.

    "Weil der Einsatz von Satelliten zunimmt und die Weltraumwirtschaft sich beschleunigt, müssen wir sicher sein, dass Betreiber sich an ihre Zusagen halten", erklärte FCC-Vertreter Loyaan A. Egal dazu. Der jetzt mit Dish getroffene Vergleich, der die Geldstrafe enthält, sei ein "Durchbruch" und mache deutlich, dass die FCC die wichtigen Regeln zum Umgang mit Weltraumschrott durchsetzen könne.

    Kann erheblichen Schaden anrichten

    Die Europäischen Weltraumagentur ESA schätzt, dass es in der Erdumlaufbahn mehr als eine Million Trümmerteile gibt, die mitunter zwar nicht größer als ein Zentimeter sind, aber erheblichen Schaden anrichten können. Trümmer dieser Größe könnten sogar "ein Raumfahrzeug außer Gefecht setzen".

    So weit kam es bisher zwar noch nicht, doch Probleme mit Weltraumschrott gab es bereits genug. So kollidierte im Jänner letzten Jahres  ein chinesischer Satellit beinahe mit einem Trümmerteil, das von einem russischen Anti-Satelliten-Raketentest stammte. Die beiden Objekte verfehlten einander nur um 14,5 Meter.

    Im Jahr 2021 riss ein Trümmerteil ein fünf Millimeter großes Loch in einen Roboterarm der Internationalen Raumstation ISS.

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