Wohnen
Zehnminütige Dusche oder das Handy ein Jahr lang laden
Das Leben wird seit Monaten immer teurer. Kostspielig sind vor allem das Heizen, Kochen, Spülen, Waschen und Trocknen. So senkst du deinen Verbrauch.
Der nächste Winter könnte hart werden: Europa steckt mitten in einer Energiekrise und während in anderen Ländern schon fleißig an den Alternativen gearbeitet wird, sind in Österreich die Gasspeicher gerade einmal etwas über die Hälfte gefüllt. Großes Maßnahmenpaket gibt es noch keines und Umweltministerin Leonore Gewessler ist gerade erst dabei, einen Notfallplan vorzubereiten. Immerhin soll bis Ende August eine Strompreisbremse erarbeitet werden.
Doch bis dahin kann auch schon selbst effizient Strom und damit Geld im eigenen Haushalt gespart werden. Denn ein Großteil davon gehen für das Kochen, Spülen, Waschen und Trocknen drauf. Weitere Stromfresser sind Elektronik- und Kleingeräte (29 Prozent), die Gebäudetechnik (13 Prozent) und Beleuchtungen (zehn Prozent).
Dazu gibt die Initiative Energieschweiz des Bundesamts für Energie einige nützliche Energiespartipps:
Zwei Drittel des Energiebedarfs im Haushalt geht fürs Heizen drauf. Wer ein Haus hat, kann von fossilen Brennstoffen (Erdöl, Erdgas, Kohle) auf erneuerbare Energien (Solar, Holz, Wind) und smarte Heizungen umsteigen. Mit jedem Grad weniger Raumtemperatur sparst du außerdem rund sieben Prozent Energie.
LED-Glühbirnen verbrauchen rund fünfmal weniger Strom als herkömmliche Lampen.
Die Waschmaschine ist für rund zehn Prozent des jährlichen Stromverbrauchs eines Haushalts verantwortlich. Es lohnt sich darum, auf Geräte mit der besten Energieklasse zu setzen. Auf Wäschetrockner besser verzichten und die Wäsche stattdessen lufttrocknen lassen.
Umluft braucht rund 15 Prozent weniger Energie als Ober- und Unterhitze. Wer auf das Vorheizen verzichtet oder den Ofen früher ausmacht und die Restwärme nutzt, spart schnell mal 20 Prozent Strom. Und wer beim Kochen einen Deckel nutzt, spart nochmals 30 Prozent Energie.
Das Geschirr wird auch sauber, wenn man den Sprint- und Spar-Modus nutzt. Auch Waschmaschinen verfügen meist über einen Eco-Modus. Beide Geräte sollten voll sein, bevor man sie startet.
Fernseher, Set-Top-Boxen, Spielkonsolen und Stereoanlagen brauchen auch im Standby Strom. Darum sollte man sie bei Nichtgebrauch ausschalten. Geräte, die im Standby-Modus mit einem Netzwerk verbunden sind, fressen noch mehr Strom.
Du brauchst einen neuen Fernseher? Achte beim Kauf auf die Energieetikette! Achtung: Eine Verdoppelung der Bildschirmdiagonale führt zu drei- bis vierfachem Energieverbrauch.
Kapselmaschinen verbrauchen meist weniger Strom als Vollautomaten. Am wenigsten Energie benötigt eine Durchdrückkanne (French Press) in Kombination mit einem Wasserkocher.
Ventilatoren erzeugen einen ähnlichen Kühleffekt wie Klimageräte, brauchen aber deutlich weniger Strom. Und mobile Klimageräte sind erheblich weniger effizient als fest installierte Geräte.
Die Energie einer zehnminütigen Dusche entspricht der Ladung eines Smartphones für ein Jahr. Energieeffiziente Duschbrausen sparen gegenüber normalen bis zu 50 Prozent Wasser.
Ein Kühlschrank sollte auf rund 7°C und ein Gefriergerät auf etwa –18°C runterkühlen. Tiefere Temperaturen sind nicht nötig. Auch ein regelmäßiges Putzen der Dichtungen kann Energie sparen.
Ständig geöffnete Kippfenster verpuffen vor allem im Winter viel Energie. Eine gute Luftqualität erreicht man auch, wenn man die Fenster dreimal täglich für fünf bis zehn Minuten öffnet.
Wie viel Strom ein Gerät braucht, hängt am Ende vom Alter und der Nutzung ab. Die größten Verbraucher sind Heizen, Warmwasser, Kühlschrank, Beleuchtung und elektronische Geräte (in dieser Reihenfolge).