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Ligareform gerät zur Farce

Heute Redaktion
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Die Aufstockung der Adeg-Liga auf 16 Teams kommt nicht, dafür wird die zweite Leistungsstufe auf zehn Mannschaften reduziert. Die Bundesliga handelt somit gegen den Beschluss des ÖFB.

Wieder einmal wird das heiterste Kabarett in Österreichs Fußballgremien veranstaltet. Am 9. Juni hatte der ÖFB noch mit knapper Mehrheit beschlossen, die Adeg-Liga in der Saison 2010/11 auf 16 Teams (derzeit zwölf) aufzustocken und die Regionalligen abzuschaffen. Dieser Beschluss hätte im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung der Bundesliga nur noch per Abstimmung bestätigt werden müssen.

Bundesliga kippt ÖFB-Beschluss

Doch die Abstimmung am Donnerstag im Wiener Marriott-Hotel geriet zur Farce. Die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit wurde mit nur 40,71 Prozent unter 80 Stimmberechtigten klar verfehlt. Damit tritt der Beschluss der Bundesliga aus dem Jahr 2008 in Kraft: Ab der Saison 2010/11 wird die zweite Leistungsstufe auf zehn Teams reduziert, die Regionalligen bleiben. In dieser Zehnerliga sind die Amateur-Teams der Bundesligisten nicht mehr spielberechtigt. Das bedeutet den fixen Abstieg der Zweitteams von Austria Wien und Red Bull Salzburg im kommenden Spieljahr.

Der Auf- und Abstieg wird ab der Saison 2010/11 wie folgt geregelt: Der Letzte der Bundesliga steigt in die zweite Liga ab. Der Adeg-Liga-Meister steigt in die Bundesliga auf. Der Letzte der Adeg-Liga steigt fix ab, der Vorletzte spielt in einem Playoff mit den drei Regionalligameistern um die zwei freien Plätze in der zweiten Leistungsstufe. Kritik an diesem Beschluss gibt es von Red Bull Salzburg, Austria Wien und Rapid Wien, die damit einen Rückschritt für ihre Jugendarbeit sehen.