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Ligety triumphiert vor Miller - Hirscher Dritter

Heute Redaktion
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Die "Mini-WM" in Beaver Creek hat zum Ausklang ein US-Skifestival gebracht. Ted Ligety feierte im abschließenden Riesentorlauf 1,32 Sekunden vor seinem sensationellen Landsmann Bode Miller auch seinen 19. Weltcupsieg in überlegener Manier. Dritter und damit Bester vom Rest der Welt war Marcel Hirscher mit bereits 1,82 Sekunden Rückstand als Dritter.

Die "Mini-WM" in Beaver Creek hat zum Ausklang ein US-Skifestival gebracht. Ted Ligety feierte im abschließenden Riesentorlauf 1,32 Sekunden vor seinem sensationellen Landsmann Bode Miller auch seinen 19. Weltcupsieg in überlegener Manier. Dritter und damit Bester vom Rest der Welt war Marcel Hirscher mit bereits 1,82 Sekunden Rückstand als Dritter.

Hirscher hatte schon während des Trainings in Colorado Befürchtungen geäußert, dass er Ligety derzeit nicht das Wasser reichen könnte. Ein starker Tag bei aggressiven Verhältnissen hatten zwar wieder Hoffnungen geweckt, am Sonntag bei "nur" minus sechs Grad war aber kein Kraut gegen Ligety gewachsen.

Ligety wie vom anderen Stern

Der Dreifach-Weltmeister von Schladming fuhr in beiden Durchgängen einmal mehr wie einer vom anderen Stern. Nach Bestzeiten in beiden Durchgängen kam nicht ein Konkurrent auch nur in die Nähe des Mannes aus Salt Lake City, der nun als erster seit Alberto Tomba vor 22 Jahren vier Riesenslaloms in Folge gewonnen hat.

Beim Heimauftritt in Beaver Creek, wo 2015 die nächste WM stattfindet, hat er damit bereits vier Rennen gewonnen und - wie auch in Kranjska Gora - sieben Mal auf dem Podium gestanden. "Mich freut vor allem, dass jetzt ein zweiter Amerikaner vorne dabei ist", sagte Ligety.

Bode Miller meldet sich zurück

Von den drei stärksten Riesentorlauf-Fahrern ließ diesmal nur Alexis Pinturault als Fünfter etwas aus. Für ihn sprang Miller ein. Nach Lauf eins trotz Startnummer 31 und Schneefalls schon sensationell Zweiter, ließ der 36-jährige Veteran auch im Finale nichts anbrennen. Angefeuert von Ehefrau Morgan und tausenden Fans sorgte Miller nach einjähriger Pause vor Heimkulisse für sein erstes Top-Resultat.

Mit Hirscher und trotz einiger Fehler auch Philipp Schörghofer als Siebenter und Benjamin Raich als 20. schafften nur drei Österreicher den Aufstieg in den zweiten Durchgang, der nach Neuschnee deckungsgleich mit Lauf eins war. Hannes Reichelt erwischte einen Stein und qualifizierte sich ebenso nicht für das Finale wie Romed Baumann und Marcel Mathis oder Pechvogel Matthias Mayer. Der Kärntner hatte um drei Zähler die 500 Punkte und damit eine Startnummer gleich nach 30 verpasst und schied aus.

Miller: "100% Risiko!"

Der Überraschungsmann des Tages war Miller. "Ich bin natürlich sehr zufrieden", sagte der Amerikaner, der nach einer langen Verletzungspause erst diesen Herbst zurückgekehrt war. "Meine Zielsetzung war klar, hundert Prozent Risiko hat sich ausgezahlt", betonte er.

Hirscher war trotzdem auch mit Platz drei zufrieden. "Ich bin super happy. Aber der Zeitabstand tut sehr weh, das ist für uns alle keine Gaude", erklärte er nach dem Rennen. "Da ist ein Klassenunterschied da, das muss man neidlos anerkennen", meinte der Slalom-Weltmeister, der als Letzter eine sieglose Nordamerika-Tournee 2013 für die ÖSV-Herren verhindern hätte können.

Material-Abstimmung entscheidend

Zu Ligety fiel Miller auch nur ein, was auch alle anderen längst wissen: "Um Ted zu schlagen, muss man perfekt fahren und darf keinen Fehler machen." Dem stimmte Hirscher zu. "Ich habe Miller in Sölden gesehen und ihm schon damals einen Podestplatz zugetraut. Deswegen hat mich das heute nicht überrascht", wusste der Salzburger um die Stärke des ehemaligen Gesamtweltcupgewinners.

Angesichts des US-Doppelsieges der beiden Head-Fahrer Ligety und Miller wurde einmal mehr offensichtlich, dass auch das Material im Riesentorlauf eine bedeutende Rolle spielt. "Marcel hat von der Abstimmung her das beste herausgeholt, was er zur Verfügung hatte", sagte ÖSV-Herrenchef Mathias Berthold. Zur Sieglosigkeit meinte Berthold: "So wie sich die Mannschaft zeigt, ist ein Sieg nur noch eine Frage der Zeit."

Endstand beim Riesentorlauf in Beaver Creek:

1. Ted Ligety (USA) 2:35,77 Min.

2. Bode Miller (USA) +1,32 Sek.

3. Marcel Hirscher (AUT) +1,82

4. Mathieu Faivre (FRA) +2,84

5. Alexis Pinturault (FRA) +2,94

6. Carlo Janka (SUI) +3,01

7. Felix Neureuther (GER) +3,05

8. Leif Kristian Haugen (NOR) +3,06

9. Stefan Luitz (GER) +3,21

10. Roberto Nani (ITA) +3,23

11. Aksel Lund Svindal (NOR) +3,26

12. Philipp Schörghofer (AUT) +3,38

Weiter:

15. Benjamin Raich (AUT) +3,73

APA