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Linz: "Bin auf die Butterseite gefallen"

Heute Redaktion
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Roland Linz wechselte knapp vor Transferschluss in die Türkei zu Gaziantepspor. Bei sportnet.at lässt Linz seine ersten Tage in Südostanatolien Revue passieren, spricht über Ziele, professionelle Arbeit und den ÖFB.

sportnet.at: Roland, wie geht's dir in der Türkei?

Roland Linz: ?Sehr gut. Ich bin jetzt 14 Tage da. Ich habe schon meine Wohnung bekommen. Ich muss jetzt körperlich noch fitter werden. Vier Wochen vor meinem Wechsel in die Türkei war ich ja verletzt.?

Du bist seit deinem Wechsel zwei Mal eingewechselt worden. Wie warst du mit deinen Leistungen zufrieden?

?Die Leistungen waren in Ordnung. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Spielen mehr Einsatzzeit bekomme.?

Bei Gaziantepspor hat mit Ekrem Dag bereits ein Österreicher gespielt. Er wechselte danach zu Besiktas Istanbul, mit denen er Meister wurde. Hast du mit Dag über Gaziantepspor gesprochen?

?Ich habe mit ihm geredet. Er hat mir sehr viel Gutes von diesem Verein erzählt und mir zu einem Wechsel geraten. Ekrem Dag spielt jetzt bei einem echten Topverein.?

Wie ist das mit der sprachlichen Barriere? Wie verständigst du dich mit deinen Teamkollegen?

?Wir haben fünf Brasilianer in der Mannschaft. Mit ihnen unterhalte ich mich auf portugiesisch. Außerdem haben wir zwei Spieler mit denen ich mich auf Deutsch unterhalte. Zudem kann ich mich mit dem Trainergespann rund um Chefcoach Jose Couceiro unterhalten. Sie kommen alle aus Portugal. Während dem Training wird fast ausschließlich portugiesisch geredet. Außerdem gibt es einen Dolmetscher, der auf dem Platz steht.?

Ein Dolmetscher auf dem Platz? Das klingt ja sehr professionell.

?Ja, es wird hier sehr professionell gearbeitet. Jeder Spieler hat auf dem Trainingsgelände sein eigenes Zimmer. Es gibt mehrere Köche, die dir das kochen, was du dir wünscht. Es geht uns definitiv nichts ab.?

Gaziantep ist mit 1,1 Millionen Einwohner die sechstgrößte Stadt der Türkei. Wie lebt es sich dort?

?Ich bin in den letzten Jahren immer auf die Butterseite gefallen. Und es ist auch in der Türkei sehr schön. Ich bin zwar erst 14 Tage da, habe mich aber schon sehr gut eingelebt. Ich bin glücklich.?

Wie siehst du das Niveau der türkischen Liga?

?Das Niveau ist sehr hoch. Es gibt sehr viele gute Mannschaften, die auch in Europa unter die besten 16 gehören. Außerdem spielen sehr viele gute Spieler in dieser Liga und mit Thomas Doll, Christoph Daum oder Frank Rijkaard arbeiten auch namhafte Trainer hier.?

Nach sechs Runden liegt Gaziantepspor auf dem 13. Platz (6 Punkte, ein Sieg, drei Unentschieden, zwei Niederlagen). Was sind die Ziele?

?Es sind ja erst wenige Runden gespielt und wir wollen uns sicher weiter oben einfinden. Unser Ziel ist die Europa League. Da wollen wir hin. Wir haben in den nächsten Runden ein schweres Programm. Dann werden wir sehen, wo wir stehen.?

Mit Besiktas, Fenerbahce und Galatsaray Istanbul bekommst du es mit drei wirklich sehr starken Mannschaften zu tun. Fieberst du diesen Spielen entgegen? Auch wegen der Stimmung?

"Was ich bis jetzt mitbekommen habe, ist die Stimmung in den Stadien überall super gewesen. Die Fans sind wirklich sehr heißblütig. Als Spieler freut man sich aber natürlich auf die Spiele gegen solche Topteams. Das ist ganz klar."

Vor deinem Wechsel in die Türkei wurdest ja auch wieder einmal mit der Wiener Austria in Verbindung gebracht. Gab es da Gespräche?

?Im Winter gab es intensivere Gespräche mit der Austria. Im Sommer gab es auch wieder Kontakt, jedoch war da nichts Konkretes. Die Austria wird immer ein Thema bleiben. Irgendwann kehre ich sicher wieder nach Österreich zurück. Vielleicht spiele ich dann wieder für die Austria.?

Was anderes: Seit der EURO hast du nicht mehr für Österreich gespielt. Wann spielst du wieder für das ÖFB-Team?

?Inshallah ? so Gott es will (lacht). Ich will hier gute Leistungen bringen und dann wird sich das wahrscheinlich wieder ergeben.?

Hattest du in letzter Zeit Kontakt zum Teamchef?

?Nein, mich hat niemand aus dem ÖFB angerufen.?