Oberösterreich

Linzer Bürgermeister stur: "Corona-Ampel ist Willkür"

Linzer Bürgermeister Luger weigert sich vorerst, die verschärfte Maskenpflicht umzusetzen. Das Gelb auf der "Corona-Ampel" sei "nicht nachvollziehbar"

Jochen Dobnik
Teilen
Für Bürgermeister Klaus Lugar ist das "Gelb" in Linz "nicht nachvollziehbar"
Für Bürgermeister Klaus Lugar ist das "Gelb" in Linz "nicht nachvollziehbar"
Screenshot ORF

Im "Zib 2"-Interview zeigt sich der Linzer Bürgermeister verärgert über die Corona-Ampel. Solange es keine gesetzliche Verordnung gebe, werde es in in der oberösterreichischen Landeshauptstadt keine Verschärfung geben. "Wir werden stigmatisiert als besonderer Risiko-Spot, das ist für Linz nicht der Fall", so Klaus Luger.

Kein Erlass, keine Verschärfung

Die Zahl der Erkrankten in Linz ist rückläufig, wie ein 7-Tagesvergleich zeigt. Außerdem gebe es in der 208.000 Einwohnern-Stadt aktuell gerade einmal 59 positiv getestete Fälle. Daher sei das Gelb auf der Corona-Ampel "aufgrund der Datenbasis nicht nachvollziehbar", "eine Willkür"; die Entscheidung der 19-köpfigen Corona-Kommission "eine politische". 

Der rote Stadtchef kündigte an, vorerst keine Verschärfungen durchzuführen. Der Verfassungsdienst hat am Freitagnachmittag jedoch klar gestellt, dass Verordnungen auch seitens der Gemeinden und Länder einzuhalten sind. "Sobald ein Erlass kommt, werde ich diesen umsetzen - egal, welche inhaltliche Meinung ich vertrete", so Lugar.

"Ungleichbehandlung" befürchtet

Rückendeckung bekommt er dabei von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Auch er spricht von einer "Ungleichbehandlung". Woran es liegt dass manche Regionen auf Gelb geschalten werden, obwohl sie teils weniger Corona-Fälle aufweisen als "grüne Orte", erfährst du HIER >>

Heftige Kritik an der "Corona-Ampel" kommt nicht nur von der SPÖ und ÖVP, sondern auch von der FPÖ. Wiens Vizebürgermeister und freiheitlicher Spitzenkandidat, Dominik Nepp fordert Wiens Bürgermeister Michael Ludwig auf, dem Beispiel Linz zu folgen. Mehr dazu >>