Dramatischer Personalmangel am Linzer Kepler Uniklinikum (KUK): Dem Spital fehlen ausgerechnet die Kinderonkologen. Der Mangel ist derzeit so groß, dass einige kleine Patienten in anderen Bundesländern behandelt werden müssen.
Aktuell arbeiten zwei Fachärzte, drei Assistenzärzte und ein Gastarzt auf der Station. Um die Versorgung langfristig sicherzustellen, wären aber eigentlich vier bis sechs Fachärzte nötig.
Alle Pflegekräfte sind zwar besetzt, doch die Lücke bei den Ärzten zwingt das Klinikum zu Übergangslösungen. Kinder mit seltenen oder besonders aufwendigen Erkrankungen werden vorübergehend nach Wien oder Salzburg überwiesen – aktuell rund fünf pro Jahr.
Der Personalengpass habe sich über einen längeren Zeitraum aufgebaut, erklärt KUK-Sprecherin Brigitte Buberl den "OÖN". Pensionierungen, berufliche Veränderungen und die fehlende Besetzung der Leitungsstelle verschärfen die Situation.
Dazu komme, dass die Ausbildung zum Kinderonkologen lang sei und Nachwuchs selten Interesse an diesem Fach zeige. "Wir haben volles Verständnis für die Sorgen der betroffenen Familien und werden alles dafür tun, um die Personalsituation zu entspannen", sagt Buberl.