Die Linzer SPÖ steht vor einem massiven personellen Umbruch: Vizebürgermeisterin Karin Hörzing und Fraktionschef Stefan Giegler verabschieden sich in Pension, auch Finanzstadträtin Tina Blöchl legt ihre Ämter nieder. Sie will in die Privatwirtschaft zurückkehren – "aus freien Stücken", wie sie betont. Bürgermeister Dietmar Prammer akzeptierte den Wunsch und will nun bei der traditionellen Parteiklausur Ende August sein neu aufgestelltes Team präsentieren.
"Ich habe erkannt, dass ich mich in der Privatwirtschaft deutlich wohler fühle", so Blöchl. Prammer streut ihr Rosen: Sie habe in ihrer Amtszeit positive Spuren hinterlassen – etwa beim Finanzergebnis 2024 und in der Integrationsarbeit. Ihr Rückzug ermögliche einen geordneten Neustart im Herbst.
Doch aus der Opposition hagelt es Kritik. Vizebürgermeister Martin Hajart (VP) ortet hinter dem Abgang mehr als einen freiwilligen Schritt: "Wenn ein Bürgermeister die oberste Finanzchefin vor die Rathaustür setzt, ist wohl Feuer am Dach." Die VP spricht von einem roten Personalchaos, mangelnder Transparenz und warnt vor einem drohenden Finanzkollaps: Die Schulden der Stadt könnten laut Finanzplan bis 2029 auf 1,35 Milliarden Euro steigen, so die ÖVP.
Und die Volkspartei giftet in Richtung Prammer: "Die beim Rauswurf von Vizebürgermeisterin Blöchl gewählte Vorgehensweise der SPÖ lässt tief blicken: Nur so viel, dass Prammer stilistisch wohl zu viel von seinem Vorgänger Luger gelernt hat."