Drei Rote im Titelfight

1:0! Eiskalte Austria stürmt gegen Sturm auf Platz 1

Führungswechsel auf den letzten Metern des Meisterrennens! Die "Veilchen" schlagen Sturm in einer Fußball-"Schlacht", überholen den Titelverteidiger.
Sport Heute
27.04.2025, 16:54
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1:0! Die Austria rang Double-Sieger Sturm vier Runden vor Saisonende und vier Tage nach dem 2:1 in Wien auch in Graz nieder, stießen die "Blackys" von der Tabellenspitze.

Nik Prelec erzielte mit der einzigen Top-Chance der Gäste das Goldtor (80.). Prelec: "Das Spiel war verrückt. Verrückte Emotionen. Verrücktes Stadion."

Große Aufreger prägen das Spiel: Des Glattrot-Ausschluss von William Böving (28.) und Gelb-Rot von Leon Grgic (66.) waren mitentscheiden und ließen die Emotionen in Graz-Liebenau überkochen. Schiri Sebastian Gishamer schloss den Dänen wegen einer Tätlichkeit aus – Austria-Verteidiger Reinhold Ranftl war nach dem Tritt von Böving theatralisch gefallen.

Ranftl wurde in der Schlussminute selbst noch mit Gelb-Rot vom Platz geschickt (89.). Tief in der Nachspielzeit brannte lauter Jubel auf – der vermeintliche Ausgleich. Das Tor des eingewechselten Belmin Beganovic zählte wegen eines Foulspiels von Emanuel Aiwu in der Entstehung nicht. Die Spieler und Wechselspieler der "Blackys" waren sich schon vor Freude in den Armen gelegen. Zu früh.

Anstatt des Drei-Punkte-Vorsprungs im Titel-Endspurt verlor Sturm so die Tabellenführung. Ein Wechselbad der Gefühle binnen weniger Augenblicke. Enttäuschung und Wut waren auf der Tribüne wie am Spielfeld spürbar. Nach dem Schlusspfiff kam es rund um Gishamer zur Rudelbildung. Sturm-Boss Christian Jauk stürmte auf den Spielleiter zu, schrie auf ihn ein. Ordner mussten diesen mit einem Schirm vor herabfliegenden Gegenständen von der Tribüne beschützen.

Sturm-Keeper Kjell Scherpen erhebt schwere Vorwürfe: "In so einem Spiel musst du Kontrolle haben und ruhig bleiben. Das ist in so einem Spitzenspiel nicht möglich. Er ist nicht ruhig. Es war wirklich eine Katastrophe. Von Anfang an muss die Austria für die Liga hier drei Punkte haben …" Der großgewachsene Niederländer hatte sich beim Gegentor schwer verschätzt, nach einer Ecke danebengegriffen und Prelec so das Tor ermöglicht.

Austria-Kapitän Manfred Fischer: "Jetzt haben wir es in der eigenen Hand. Das ist das Schöne. Natürlich ist der Spielverlauf auf unsere Seite gewesen. So ist Fußball, solche Sachen passieren eben. Aus Sicht von Sturm Graz ist es natürlich brutal bitter. Bist du wieder, wie schon mal bei uns in Wien, zwei weniger. Dass das ein Graus ist und extrem bitter, ist klar."

Austria-Coach Stephan Helm: "Wir haben extrem viel investiert. Wir hauen uns rein, auch wenn nicht alles gelingt. Es war ein intensives Spiel, aber nichts Gehässiges dabei. Aus diesem Spiel kann man sehr viel lernen. Wir haben uns schon von der Hektik dieses Spiels anstecken lassen."

Sturm-Trainer Jürgen Säumel: "Es kann nicht viel mehr gegen uns laufen. Die Roten Karten, auch von der Austria provoziert. Der Ranfti macht extrem viel draus, gleich auch wie der Drago dann. Extrem hart. Dass die Schiedsrichter in so einem Spitzenspiel so drauf reinfallen, ist bitter."

Das Restprogramm der punktegleichen Topteams (Austria wegen besserer direkter Duelle voran):

Sturm: BW Linz (A), Salzburg (H), Rapid (A), Wolfsberg (H)
Austria: Salzburg (A), Rapid (H), Wolfsberg (A), BW Linz (H)

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 27.04.2025, 19:39, 27.04.2025, 16:54
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