Viertes Saisonspiel gegen Angstgegner Blau-Weiß Linz, erster Punkt: Jubelstimmung kam ob des 0:0 gegen den Sechsten der Meisterrunde bei den Wienern am Sonntag aber nicht auf. Nach der Entlassung von Trainer Robert Klauß verpasste auch Interimscoach Stefan Kulovits im vierten Anlauf gegen die Linzer den ersten Saisonsieg.
0:3, 0:1, 1:2, 0:0 – in vier Spielen gegen die Stahlstädter gelang Grün-Weiß nur ein einziger Treffer. In den letzten 15 Bundesligaspielen konnte Rapid nur drei Mal gewinnen. Der Rekordmeister liegt nur einen Punkt vor Blau-Weiß auf Rang fünf, droht die Europacupränge zu verpassen.
Nicht unbedingt entscheidend, aber bezeichnend: Topstar Guido Burgstaller wurde in der 60. Minute eingewechselt, musste nur 23 Minuten später wieder vom Platz. Warum? Der Stürmer verlor in der 83. Minute die Nerven, legte seine Hand gegen Alem Pasic zum Würgegriff an den Hals, flog folgerichtig mit Rot vom Platz. Rapid verpasste in Unterzahl den erhofften Siegestreffer.
Schiri Markus Hameter stellte sich bei Sky der Frage, ob denn Pasic nicht zu überzogen reagiert hätte, verteidigt seine Entscheidung: "Die Theatralik befreit von der Tat nicht. Wir haben hier eine Griffbewegung in den Kehlkopfbereich. Nachdem das ganze auch in keinem Zweikampf war, ist das ganz klar als Tätlichkeit zu klassifizieren."
Der Referee hatte in Halbzeit eins eine weitere knifflige Entscheidung zu treffen, nahm das vermeintliche 1:0 von Blau-Weiß Linz wegen Abseits zurück. Hameter erklärte: "Ich bin sehr froh, dass wir heute den On-Field-Review gehabt haben und, dass es generell den Video-Schiedsrichter gibt. Es wurde einfach die richtige Entscheidung getroffen. Der im Abseits stehende Spieler, Simon Seidl, geht in den Zweikampf mit Gegenspieler Bolla und nimmt ihm damit die Chance, in den weiteren Zweikampf mit dem Torschützen zu gehen."
Rapid-Keeper Hedl über die Woche der Trainerentlassung: "Extrem schwierig. Ich glaube, der Trainer und auch der Co-Trainer sind super Menschen, mit denen wir uns gut verstanden haben. Es war schwer. Aber so ist leider das Fußball-Business. Nichtsdestotrotz geht es weiter. Wir wollten heute mit einem Sieg die neue Ära einleiten. Ist uns leider nicht gelungen. Jetzt heißt es weitermachen."