Dabei brauchte es im Endspiel von Breslau einen Doppelschlag der Blues in fünf Minuten, um den frühen Rückstand gegen den spanischen Vertreter zu drehen. Abde Ezzalzouri hatte Betis in einer starken ersten Hälfte jubeln lassen (9.), Enzo Fernandez (65.) und Nicolas Jackson (70.), jeweils nach Vorarbeit des starken Cole Palmer, drehten das Endspiel, ehe Jadon Sancho mit einem Schlenzer ins lange Eck (83.) und Moses Caicedo (91.) nachlegten.
Und brachten den Londonern den siebten internationalen Titel nach je zwei Siegen in der Champions League (2012, 2021), der Europa League (2013, 2019) und dem Europacup der Cupsieger (1971, 1998). Alle vier großen europäischen Bewerbe konnte zuvor noch kein Verein gewinnen.
Für Coach Enzo Maresca ist es derweil der erste große Titel seiner noch jungen Karriere. Und das gegen Manuel Pellegrini auf der Betis-Betreuerbank, ein "Lehrmeister" Marescas. Die Andalusier müssen hingegen weiter auf einen großen Europacup-Titel warten.
In Breslau gehörte die Anfangsphase gleich den Andalusiern. Auch, weil Betis tief verteidigte, Chelsea kein Durchkommen fand, ein Schuss von Star Cole Palmer Adrian im Tor der Spanier nicht in Bedrängnis brachte (6.). Auf der Gegenseite zappelte der Ball schon in der neunte Minute im Netz, ließ sich Ezzalzouli, einst talentierter Nachwuchsspieler in Barcelona, feiern. Star Isco fand mit Übersicht den 23-jährigen Marokkaner, der auf der linken Seite mitgelaufen war, flach ins lange Eck einschoss – 1:0.
Ein Treffer, der bei den Blues Wirkung zeigte, auch wenn die Londoner weiter mehr Ballbesitz hatten. Gefahr strahlten nur die Andalusier aus. Einen Schuss von Abwehrspieler Marc Bartra musste Filip Jörgensen im Tor des Premier-League-Teams über die Latte drehen (13.), Johnny Cardoso hatte in der 21. Minute den zweiten Betis-Treffer auf dem Fuß, knallte nach Ezzalzouli-Vorlage aber klar drüber. Danach ließ Betis gegen die ideenlos agierenden Blues wenig zu.
Kurz nach dem Seitenwechsel musste Ezzalzouli dann humpelnd vom Feld (53.), das hemmte die Offensivbemühungen der Spanier. Chelsea erhöhte derweil den Druck, den Schuss von Reece James aus der zweiten Reihe konnte Natan in der 57. Minute noch abblocken. Doch in der 66. Minute hielt die Betis-Abwehr dem Chelsea-Druck nicht mehr stand, stellte Fernandez auf 1:1. Der Argentinier lief bei einer Palmer-Flanke ideal ein, drückte den Ball per Kopf zum 1:1 über die Linie. Palmer verpasste drei Minuten später den Doppelschlag, Adrian rettete (69.). Doch in der 70. Minute zappelte der Ball dann neuerlich im Netz, ließ sich Jackson feiern, der den Ball per Brust ins Tor gedrückt hatte. Wieder kam die Maßflanke von Palmer.
Plötzlich wankten die Spanier, spielte sich der Premier-League-Vertreter in einen wahren Rausch. Sancho legte mit einem traumhaften Abschluss ins lange Eck das dann entscheidende 3:1 nach (83.), ehe Caicedo auf 4:1 stellte. Gegen Andalusier, die auseinanderfielen. So wurde der Frust gegen Spielende auch groß, gerieten Enzo Fernandez und Antony aneinander. Zum Betis-Aufbäumen auf dem Spielfeld kam es aber nicht mehr.
