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"Ich habe fertig" – Tränen-Abschied von Uli Hoeneß

Heute Redaktion
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Uli Hoeneß sagt Servus
Uli Hoeneß sagt Servus
Bild: imago sportfotodienst

"Das war's! Ich habe fertig! Danke!" - Uli Hoeneß hat sich emotional als Präsident des FC Bayern verabschiedet. Der 67-Jährige hielt bei der Jahreshauptversammlung der Münchner seine letzte große Rede.

Vor rund 7.000 Bayern-Mitgliedern in der Olympia-Halle hatte Hoeneß seinen großen Auftritt gleich zu Beginn. Der "Bericht des Präsidenten" fiel diesmal ziemlich emotional aus.

Mit der Vereinshymne "Stern des Südens" marschierte Hoeneß mit seinem Präsidium ein letztes Mal als Präsident ein, da sah man dem 67-Jährigen schon den Wehmut an. Als er unter Standing Ovations zum Rednerpult schritt, kämpfte Hoeneß mit den Tränen. Nach minutenlangem Applaus meinte der Noch-Präsident: "Irgendwann müssen wir auch mal anfangen!"

Die Mitglieder jubelten mit Sprechchören: "Uli Hoeneß, du bist der beste Mann!" Die Bayern-Legenden Arjen Robben und Franck Ribery brachten die Meisterschale und den DFB-Pokal in die Halle, vor der Abschiedsrede wurde der Doublegewinn noch einmal abgefeiert. Natürlich umarmten die Ex-Spieler "ihren" Präsidenten herzlich.

"Vielen Dank für diesen wunderschönen Empfang und danke an den Verein für die tolle Überraschung", begann Hoeneß seine große, letzte Rede.

"Vor fünf Jahren, kurz bevor ich meine Strafe angetreten habe, wusste ich nicht, ob ich überhaupt noch einmal kommen sollte. Aber ihr Mirglieder habt mir seit 2016 eine wunderschöne Zeit geschenkt", erklärte der 67-Jährige, bevor er mit dem Formalteil begann.

Rückblick auf fast 50 Jahre Bayern

Nach der Pflicht, folgte die Abschiedskür. Seit 4 Uhr Früh soll Hoeneß an seinen Abschiedsworten gearbeitet haben: "Ich möchte mich bei meiner Mannschaft bedanken, dass sie am letzten Wochenende den Grundstein für eine wunderbare Hauptversammlung gelegt hat. Wir haben Dortmund dominiert und deklassiert, das hat mir sehr gefallen. Wenn wir immer so spielen, gibt es wenige Mannschaften auf der Welt, die uns schlagen können!"

"Ich möchte über fast 50 Jahre reflektieren, in denen ich beim Verein bin. Vor lauter Aufregung habe ich auf der ersten Fahrt zu den Bayern eine rote Ampel überfahren und einen Crash gebaut. Da dachte ich, das geht schonmal gut los", lieferte Hoeneß einen Schmunzler.

"Mein großes Glück in meinem ersten Jahr als Manager war, dass wir Karl-Heinz Rummenigge hatten. Denn den konnte ich nach Mailand verkaufen", seit dieser Zeit waren und sind wir schuldenfrei", erklärt der 67-Jährige seine erste Amtshandlung.

"Es geht um die Zukunft!"

Rummenigge streut seinem Nachfolger Rosen: "Warum hört der Uli eigentlich auf? Dem Verein geht's gut, es ist alles super! Ich habe seit einem halben Jahr darüber nachgedacht. Es geht auch um die Zukunft, um eine langfristige Lösung. Dass wir mit Herbert Hainer eine unglaubliche Persönlichkeit an unsere Spitze bekommen und dass Oli Kahn in zwei Jahren Karl-Heinz Rummenigge beerben wird, das ist extrem wichtig für unseren Verein."

"Supertanker FC Bayern"

"Ich stelle mir den FC Bayern immer als Supertanker vor, der über die Meere fährt. Als Fracht ist die Mannschaft, in den Beibooten Millionen von Fans. Wir wollen immer die Menschen in die Mitte stellen, der Tanker muss geradeaus fahren und weder nach links und schon gar nicht nach rechts schauen. Unser Verein soll selbstbewusst sein, nicht arrogant. Wenn man oben ist, muss man an die denken, die unten sind", so der scheidende Präsident über seinen Herzensverein.

"Ich möchte in der Zukunft mich im sozialen Bereich engagieren. Man muss bedenken, wie viele alte Menschen in unserer Stadt nicht von ihrer Rente leben können", gibt er Einblick in seine Pläne.

"Ich habe fertig! Danke!"

"Ich möchte mich bei allen im Verein sehr herzlich bedanken. Es war eine wunderschöne Zeit. Das war's - ICH HABE FERTIG - DANKE", verabschiedete sich der Mister Bayern mit den legendären Worten von Giovanni Trapattoni in die Fußball-Pension.