Im letzten Outing behielt Verstappen bei böigem Wind und einsetzendem leichten Regen im Chaos-Qualifying in den Straßenschluchten von Aserbaidschans Hauptstadt Baku die Nerven, zauberte mit 1:41,117 die klar schnellste Runde in den Asphalt. Und deklassierte damit den Rest des Feldes. Sensationsmann Carlos Sainz im Williams landete auf Rang zwei (+0,478), vor dem ebenso sensationell auf Rang drei klassierten Racing-Bulls-Fahrer Liam Lawson (+0,590).
"Ich bin sehr glücklich, wie das Wochenende gelaufen ist. Wir hatten schon eine Chance auf die Pole, aber seit Monza machen wir als Team einen besseren Job", strahlte Pole-Setter Verstappen.
Kimi Antonelli im Mercedes schlug mit Rang vier (+0,600) seinen Teamkollegen George Russell auf Platz fünf (0,953). Ebenso in den Top Ten: Yuki Tsunoda im zweiten Red Bull als Sechster, der schwächelnde McLaren-Star Lando Norris auf Rang sieben und Isack Hadjar im zweiten Racing Bulls (+1,255).
Für den WM-Führenden Oscar Piastri endete das Qualifying vorzeitig. Der Australier rutschte auf der Jagd nach der Pole Position in die Streckenbegrenzung, crashte und löste mit einem ungewöhnlichen Unfall eine Rote Flagge aus – womöglich ausgelöst durch den böigen Wind, mutmaßte "ORF"-Experte Alexander Wurz. Am Ende stand der neunte Platz.
Ferrari erlebte derweil einen rabenschwarzen Tag, nachdem Charles Leclerc, der zuletzt vier Pole Positions in Baku in Serie geholt hatte, im finalen Qualifying-Abschnitt in Kurve 15 mit der Front voraus in die Barriere rutschte, damit eine Rote Flagge auslöste. Der Monegasse wurde auf Rang zehn gewertet.
Teamkollege Lewis Hamilton erlebte nach starken Trainingsleistungen einen herben Nackenschlag, schied als Zwölfter im zweiten Qualifying-Abschnitt aus. Genauso wie Fernando Alonso im Aston Martin als Elfter, Teamkollege Lance Stroll auf Platz 14, Sauber-Fahrer Gabriel Bortoleto auf Platz 13 und Haas-Mann Oliver Bearman, der die Mauer berührte und ausrollte.
Williams-Fahrer Alexander Albon hatte im ersten Qualifying-Abschnitt in Kurve eins mit dem linken Vorderrad die Leitplanke touchiert, war ausgerollt. Die Rennleitung unterbrach das Qualifying mit einer Roten Flagge, um den Williams von der Strecke zu bringen. Mit noch gut sechs Minuten auf der Uhr fuhr sich Sauber-Fahrer Nico Hülkenberg den Frontflügel ab, unterbrach die Rennleitung wieder das Qualifying. Der Deutsche konnte mit seinem Boliden aber zurück an die Box fahren. Wenige Sekunden vor dem Ende der Session rutschte auch Alpine-Fahrer Franco Colapinto in Kurve vier gegen die Leitplanke. Die danach geschwenkte Rote Flagge brach den ersten Qualifying-Abschnitt endgültig ab. Der Argentinier (16.), Hülkenberg (17.) und Albon (20.) schieden genauso aus wie Haas-Fahrer Esteban Ocon (18.) und Pierre Gasly im zweiten Alpine (19.).
Antonelli drohte das vorzeitige Aus, weil die schnelle Runde des Italieners wegen eines Tracklimit-Verstoßes gestrichen worden war. Doch mit seinem letzten Versuch schaffte der 19-Jährige noch den Aufstieg.