Nach der personellen Rochade im ukrainischen Außenministerium absolviert Andrij Sybiha seine erste Auslandsreise als Minister. Bei einem Zwischenstopp in Wien besuchte er Österreichs Chefdiplomaten Alexander Schallenberg zu einem Arbeitsgespräch.
Im Fokus des Gesprächs stand Österreichs andauernde Unterstützung für die Ukraine im Lichte der russischen Aggression sowie Perspektiven für einen Friedensprozess.
"Seit über 900 Tagen tobt ein von Russland völlig unprovoziert vom Zaun gebrochener, illegaler und brutaler Krieg. Das menschliche Leid und die materiellen Schäden in der Ukraine sind schier unerträglich. Es war mir daher wichtig, heute meinem Amtskollegen zu versichern, dass Österreichs Unterstützung für die Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität der Ukraine nicht nachlassen wird. Seit Tag 1 der russischen Aggression stehen wir an ihrer Seite und wir werden das auch weiterhin tun,“ so Außenminister Schallenberg nach dem Treffen.
In Bezug auf den Friedensprozess unterstrich der Minister, dass man den "Global Outreach" noch intensivieren müsse. Schallenberg meint damit, dass möglichst viele Staaten bei der Gestaltung einer Friedenslösung basierend auf dem Völkerrecht mitwirken.
"Eines ist vollkommen klar: Es wird eine Lösung am Verhandlungstisch geben müssen", betonte Schallenberg. Man brauche Partner wie Indien, Brasilien, Südafrika oder China, die das Verhandlungsergebnis dann absichern, erklärte der VP-Minister.
„Eines ist vollkommen klar: Es wird eine Lösung am Verhandlungstisch geben müssen“Außenminister Alexander Schallenbergwill mit möglichst vielen Partnern eine Friedenslösung in der Ukraine gestalten
"Die oberste Prämisse ist dabei, dass es keine Verhandlungen über die Ukraine ohne die Ukraine geben darf. Niemand will und niemand verdient den Frieden mehr als die ukrainische Bevölkerung. Aber es muss ein gerechter und vor allem dauerhafter Frieden sein, kein Einfrieren des Konflikts, damit Russland weiter aufrüsten und jederzeit wieder zuschlagen kann", stellte Schallenberg klar.
Zudem sicherte er seinem ukrainischen Amtskollegen Unterstützung für weitere nötige Reformen am Weg zu EU-Annäherung zu. Von zentraler Bedeutung sind dabei Reformen im Justizbereich und entschiedene Korruptionsbekämpfung, sowie hohe Standards bei Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, wozu es bereits einen engen Informationsaustausch mit der Ukraine und laufende Kooperation gibt.