Wirtschaft

Lokale, Kino – wo Österreicher jetzt Sparstift ansetzen

Die hohen Preise lassen viele Österreicher verzweifeln. Aufgrund der massiven Teuerung sparen immer mehr in ihrer Freizeit.

Jochen Dobnik
Viele Österreicher gehen angesichts der Teuerungswelle derzeit seltener ins Restaurant essen. 
Viele Österreicher gehen angesichts der Teuerungswelle derzeit seltener ins Restaurant essen. 
Bild: Heute Collage/Fotolia

Die massive Teuerung ist für viele Haushalte in Österreich kaum noch zu stemmen. Laut einer Schnellschätzung der Statistik Austria beträgt die Inflationsrate für November wohl 11 Prozent. Das führt auch zu Veränderungen im Einkaufsverhalten. Immer mehr Menschen müssen in ihrer Freizeit sparen und können sich Restaurant- oder Kinobesuche kaum noch leisten.

Laut einer neuen Konsumentenbefragung von Mindtake Research im Auftrag des Handelsverbandes schränken sich mehr als 80 Prozent der Bevölkerung in ihrem Einkaufsverhalten derzeit ein. 74 Prozent kaufen verstärkt günstige Lebensmittel statt Premiumprodukten; 18 Prozent können sich nur noch lebensnotwendige Güter leisten.

In folgenden Bereichen sparen die Österreicher am meisten:

➤ Restaurantbesuche/Gastronomie (51 Prozent)
➤ Nachtleben/Clubs (44 Prozent)
➤ Kino/Theater (44 Prozent)
➤ Uhren/Schmuck (36 Prozent)
➤ Bekleidung (36 Prozent)
➤ Möbel/Deko (35 Prozent)

Hinzu kommt: Die jüngste Leitzinserhöhung der EZB wird die monatlichen Tilgungsraten bei vielen Kreditnehmern erneut massiv verteuern.

"Durch die Zinserhöhungen der EZB versucht man, die Inflation in den Griff zu bekommen. Allerdings sind und bleiben die Energiepreise Haupttreiber der Inflation. Wenn jetzt mittelständische Unternehmen, die mit wenig Eigenkapital aus der Corona-Pandemie gekommen sind, und Häuslbauer sowie Wohnungseigentümer zusätzlich mit steigenden Kreditzinsen belastet werden, verschärft sich die wirtschaftliche Negativspirale. Stattdessen müssen die Bundesregierung und die Europäische Union endlich bei der Wurzel des Übels ansetzen – bei den Energiekosten", so Will.

Der Handelsverband appelliert daher an die Bundesregierung, sich den Ernst der Lage bewusst zu machen und zu handeln. Die Investitionen in die Wirtschaft werden aufgrund der Zinsanhebung ebenso abnehmen und damit letztlich auch die Eigenkapitalmittel.