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Chaos! So absurd wird die EM-Quali-Auslosung heute

Sonntag Mittag werden die Gruppen der EM-Qualifikation ausgelost. Der UEFA droht dabei ein Auslosungs- und Termin-Chaos.

Heute Redaktion
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Nach der Nations League ist vor der EM-Qualifikation!

Sonntag Mittag (12 Uhr, "Heute" tickert live) werden in Dublin die Qualifikationsgruppen für die Endrunde 2020 ausgelost. Dafür führt die UEFA zahlreiche neue Regeln ein. Und wegen der Play-offs um die letzten EM-Tickets droht sogar ein Termin-Chaos.

Quali mit Einschränkungen

2020 steigt erstmals eine europaweit ausgetragene EM-Endrunde. Das heißt aber auch, dass keines der zwölf Austragungsländer (Aserbaidschan, Dänemark, Deutschland, England, Irland, Italien, Niederlande, Rumänien, Russland, Schottland, Spanien) fix qualifiziert ist.

Trotzdem gibt es in der von März bis November gespielten Qualifikation drastische Einschränkungen: Heute werden fünf Fünfer- und fünf Sechsergruppen gezogen. Die Top-Zwei aus jeder Gruppe lösen das EM-Ticket. Allerdings dürfen maximal zwei Austragungsländer in derselben Gruppe sein. Ein Pool mit Spanien, Deutschland, Schottland und Aserbaidschan wäre unmöglich.

Erstmals geographische Blockade

Außerdem hat die UEFA gleich zehn Länder bestimmt, die "Austragungsorte mit hohem oder mittlerem Risiko bezüglich schwerer Winterverhältnisse" sind – Estland, Färöer, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen, Russland, Ukraine und Weißrussland. Aus diesen Nationen dürfen ebenso nur zwei Länder in einer Gruppe sein. Dazu dürfen die Färöer, Finnland und Island keine Heimspiele im März und November austragen.

Wie bereits in den letzten Jahren üblich werden aus politischen Gründen Paarungen verboten. So darf die Ukraine nicht auf Russland, Aserbaidschan nicht auf Armenien, Spanien nicht auf Gibraltar, Serbien nicht auf den Kosovo und der Kosovo nicht auf Bosnien treffen. Um die Reisestrapazen einzuschränken, gibt es erstmals geographische Blockaden. So dürfte etwa Island nicht mit Armenien oder Kasachstan in derselben Gruppe sein. Davon wäre der ÖFB nicht betroffen.

Muss zwei Mal gelost werden?

Das größte Problem könnte jedoch die neue Nations League sein. Denn die 16 ermittelten Gruppensieger spielen im März 2020 ein Play-off um vier verbleibende EM-Tickets – je eines für die Ligen A, B, C und D. Sollten die Gruppensieger schon einen EM-Startplatz in der Qualifikation fixiert haben, würde ein anderes Team nachrücken. So könnte etwa der ÖFB anstelle Bosniens spielen, wenn Edin Dzeko und Co. eine erfolgreiche EM-Quali gespielt haben.

Problematisch dabei: Die Gruppen der EM 2020 werden bereits vier Monate, bevor die Play-offs um die letzten Tickets gespielt werden, ausgelost. Die Ergebnisse der Play-offs könnten allerdings Veränderungen der Gruppen erzwingen. Deshalb hat die UEFA bereits einen Notfallplan: Der 1. April 2020 ist für eine Neuziehung der EM-Gruppen freigehalten. Kein Scherz... (wem)