Im weltberühmten Louvre-Museum in Paris hat es am Sonntag einen spektakulären Raub gegeben. "Heute Morgen kam es bei der Öffnung des Louvre-Museums zu einem Raub", erklärte Kulturministerin Rachida Dati im Onlinedienst X. Es sei niemand verletzt worden. Die Täter flüchteten mit erbeutetem Schmuck, wie die Nachrichtenagentur AFP aus dem Umkreis der Ministerin erfuhr.
Weiter erklärt Dati gegenüber TF1, dass bei dem Raub keine Gewalt angewandt wurde und die Täter lediglich vier Minuten benötigten. "Das sind Profis", sagte die Ministerin dem Sender TF1. Sie habe Aufnahmen der Videoüberwachung gesehen. "Sie greifen niemanden an, sie gehen ganz ruhig hinein. In vier Minuten zerstören sie natürlich Vitrinen, nehmen ihre Beute und verschwinden ohne jegliche Gewaltanwendung."
Die Diebe entwendeten die neun Schmuckstücke aus der Sammlung von Napoleon und der Kaiserin, darunter eine Halskette, eine Brosche und ein Diadem. Laut einer internen Quelle des Louvre wurde der berühmte "Régent", der größte Diamant der Sammlung mit mehr als 140 Karat, nicht gestohlen. Der entstandene Schaden ist noch zu bewerten. Die entwendeten Gegenstände hätten über ihren Marktwert hinaus "einen unschätzbaren kulturellen und historischen Wert" haben, teilt das Innen- und Kulturministerium mit.
Laut Informationen, die dem "Parisien" vorliegen, wurde eines der gestohlenen Schmuckstücke außerhalb des Museums wieder gefunden. Dabei soll es sich um die Krone der Kaiserin Eugénie handeln, die offenbar beim Diebstahl zerbrochen ist.
Das Museum bleibt den gesamten Tag über geschlossen. Eine Stellungnahme des Museums lag zunächst nicht vor. Das Louvre-Museum erklärte lediglich, die Schließung erfolge "aus außergewöhnlichen Gründen". Der Louvre zählt zu den berühmtesten Attraktionen der französischen Hauptstadt und war mit fast neun Millionen Besuchern 2024 das meistbesuchte Museum der Welt.
Informationen von "Le Parisien" zufolge fand die Polizei bei ihrem Einsatz am Tatort zwei Winkelschleifer, einen Schweißbrenner, Benzin, Handschuhe, ein Walkie-Talkie, eine Decke und eine Krone. Etwas weiter entfernt wurde eine gelbe Weste gefunden, mit der sich die Täter als Arbeiter ausgaben: Sie ging bei der Flucht verloren.
Die große Frage ist, ob der Schmuck Stunden nach dem Einbruch bereits eingeschmolzen wurde, um das Gold weiterzuverkaufen. "Das Risiko besteht darin, dass einige Diamanten im Handel verkauft werden könnten, was die Rekonstruktion der Schmuckstücke sehr erschweren würde", sagte eine mit den Ermittlungen vertraute Person dem "Parisien".