Ein nordkoreanischer Soldat ist über die stark befestigte Grenze nach Südkorea übergelaufen. Der Mann sei am Sonntag über die Landesgrenze gekommen, teilte der südkoreanische Generalstab mit. Der Überläufer sei "in Gewahrsam genommen" worden und habe den Wunsch geäußert, sich in Südkorea niederzulassen. Es war der erste bekannt gewordene Übertritt eines Soldaten seit August vergangenen Jahres. Zuletzt hatte es vor einigen Monaten ein nordkoreanischer Zivilist mithilfe der südkoreanischen Armee über die stark gesicherte und verminte Grenze geschafft.
Die meisten Nordkoreaner, die nach Süden wollen, meiden die 248 Kilometer lange und vier Kilometer breite entmilitarisierte Zone quer über die Koreanische Halbinsel: Die meisten fliehen zunächst über die durchlässigere Grenze nach China und gelangen von dort über Thailand nach Südkorea. Die überwiegende Mehrheit der rund 34.000 Nordkoreaner, die seit dem Ende des Koreakriegs 1953 nach Südkorea geflohen sind, kam über China.
Das Grenzgebiet ist im Gegensatz zu seinem offiziellen Namen mit Landminen, Panzerfallen und Stacheldrahtzäunen gesichert und wird von Kampftruppen bewacht. Als 2017 ein fliehender nordkoreanischer Soldat über die Grenze sprintete, feuerten seine Kameraden etwa 40 Schüsse ab, bevor südkoreanische Soldaten den verwundeten Mann in Sicherheit bringen konnten.