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Löw: Keine Panik trotz Debakel gegen Schweiz

Heute Redaktion
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Noch vor dem Rückflug aus Basel nach Nizza war Joachim Löw bemüht, die deutschen Fußballfans zu beruhigen. "Viele Dinge haben nicht gepasst", gestand der Bundestrainer nach der 3:5-Niederlage der deutschen Nationalmannschaft am Samstag in Basel gegen die Schweiz: "Aber es macht mir keine großen Sorgen, weil ich weiß, dass wir uns in der nächsten und übernächsten Woche eindeutig verbessern werden. Wir werden schon richtig in die Spur kommen."

Noch vor dem Rückflug aus Basel nach Nizza war Joachim Löw bemüht, die deutschen Fußballfans zu beruhigen. "Viele Dinge haben nicht gepasst", gestand der Bundestrainer nach der 3:5-Niederlage der deutschen Nationalmannschaft am Samstag in Basel gegen die Schweiz: "Aber es macht mir keine großen Sorgen, weil ich weiß, dass wir uns in der nächsten und übernächsten Woche eindeutig verbessern werden. Wir werden schon richtig in die Spur kommen."

Ein Lichtblick ist für Löw, dass ihm nach der Rückkehr ins Trainingslager in Tourrettes ab sofort auch die acht Akteure des FC Bayern zur Verfügung stehen. Ohne Kapitän Philipp Lahm und Co. lief es im vorletzten EM-Test überhaupt nicht. "Es hat nur wenig funktioniert. Man hat gesehen, dass wir noch keine eingespielte Mannschaft waren", sagte der Dortmunder Mats Hummels.

Jetzt heißt es aussortieren

Besonders die Abwehr war löchriger als ein Schweizer Käse. Fünf Gegentore gab es zuletzt in einem Länderspiel 2004 beim 1:5 in Rumänien. "Die gesamte Defensivleistung war nicht gerade berauschend", gestand Löw. Bis Dienstag muss der Bundestrainer noch drei Feldspieler und einen Tormann aussortieren.

Das Schweiz-Spiel sei jedoch dafür kein "individuelles Schaulaufen" gewesen, sagte Löw: "Einzelne Spieler jetzt aufgrund einer Situation, eines Spiels, eines Kurzeinsatzes zu bewerten, wäre völlig falsch", meinte der Coach, dessen Kicker sich am Sonntag beim Formel-1-Rennen in Monaco von dem Rückschlag ablenkten.

Mertesacker und Klose außer Form

Bei der Suche nach der Formation, die am 9. Juni gegen Portugal in die EM starten soll, kam Löw in Basel nicht weiter. Abwehrchef Per Mertesacker und Torjäger Miroslav Klose konnten nach ihren langen Wettkampfpausen keine Bedenken ausräumen. "In machen Situationen hat man logischerweise gespürt, dass es im Wettkampf ein bisschen anders aussieht als in den Trainingseinheiten", räumte Löw ein.

Auch Niederlande blamieren sich

Ähnlich wie sein deutscher Kollege war auch der niederländische Teamchef Bert van Marwijk bemüht, nach der peinlichen 1:2-Heimniederlage gegen Bulgarien keine Krisenstimmung aufkommen zu lassen. "Das Ergebnis ist natürlich enttäuschend. Wir haben zu wenig Chancen herausgespielt und uns schlecht bewegt, aber wir werden daraus lernen."

Kritik an Marwijks System

Der Teamchef musste sich nach dem Match Kritik an seinem System gefallen lassen. Van Marwijk versuchte es erneut mit seinen beiden Top-Torjägern Robin van Persie und Klaas-Jan Huntelaar zusammen in der Startformation, was gründlich misslang. "Van Marwijk hat nach Namen aufgestellt und dann für die Spieler Positionen gesucht", monierte Marco van Basten.

"Das hat Marco nicht richtig gesehen"

Van Marwijk wies die Schelte seines Vorgängers zurück. "Das hat Marco nicht richtig gesehen. Er sieht eben auch nicht immer alles richtig", meinte der 60-Jährige. "Ich fand, Robin und Klaas haben das in der ersten Hälfte sehr gut gemacht. Beide haben sich sehr gut an die Absprachen gehalten." Kapitän Mark van Bommel reagierte auf Kritik an der Aufstellung genervt. "Es ist nie gut. Ich habe keine Lust auf taktische Diskussionen", sagte der Mittelfeldspieler.

Portugal nur 0:0, Dänemark chancenlos

Neben Deutschland und den Niederlanden lieferten auch die beiden weiteren Teams des als "Horrorgruppe" titulierten EM-Pools B enttäuschende Darbietungen ab. Portugal kam daheim mit Cristiano Ronaldo gegen Mazedonien nicht über ein 0:0 hinaus, Dänemark war in Hamburg beim 1:3 gegen ein verstärktes Junioren-Team der Brasilianer chancenlos.

"Wir haben bisher physische Dinge trainiert, nun müssen wir an den taktischen und mentalen Bereich gehen", entschuldigte Teamchef Morten Olsen die müde Spielweise seiner Kicker, die vor allem in der ersten Hälfte neben sich gestanden waren.

"An guten Tagen können wir auch mit Deutschland, Holland und Portugal mithalten", meinte Mittelfeldspieler Kvist trotzig. An eine Rolle von "Danish Dynamite" wie bei der EM 1992, als die Dänen als Ersatz für das suspendierte Jugoslawien einsprangen und Europameister wurden, glaubt Kvist aber nicht. Diese Unbekümmertheit gebe es diesmal nicht.

APA/red.