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Löw: "Vielleicht war es ein Stück Selbstherrlichkeit"

Trainer Joachim Löw stellt sich kurz nach dem blamablen WM-Aus im TV der Frage nach dem Warum. Er wählt klare Worte.

Heute Redaktion
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"Es herrscht Totenstille in der Kabine, kaum jemand ist in der Lage, irgendwas zu sagen. Für uns eine riesige Enttäuschung", bringt Bundestrainer Joachim Löw die Emotionslage direkt nach dem WM-Aus von Titelverteidiger Deutschland auf den Punkt.

Am Mittwoch setzte es im dritten Gruppenspiel gegen Südkorea ein 0:2. Damit steht fest: Schweden und Mexiko steigen auf, Deutschland fährt als Gruppenletzter heim.

Löw gratulierte den Gegnern und begab sich auf Spurensuche. "Wir haben die Chancen nicht genützt, das hat sich das ganze Turnier durchgezogen."

Seinem Team habe die Leichtigkeit gefehlt. Der gewohnte Kombinationsfluss konnte in Folge dessen nicht entstehen. "Wir sind zurecht ausgeschieden."

"Wir haben viel darüber geredet, es aber nicht auf den Platz gebracht. Wir waren undynamisch, konnten den Gegner nicht zu vielen Fehlern zwingen. Die letzte Konsequenz und Entschlossenheit haben gefehlt."

Warum? "Vielleicht war es eine gewisse Selbstherrlichkeit."



Löw war schon mit der Vorbereitung nicht zufrieden, in der die DFB-Elf in Kärnten gegen Österreich 1:2 verlor. Bei der Endrunde setzte es zum Auftakt eine 0:1-Pleite gegen Mexiko, gefolgt vom Last-Minute-Sieg gegen Schweden (2:1). Das 0:2 gegen Korea besiegelt das Schicksal des Titelverteidigers.

"Der gesamte deutsche Fußball hat heute verloren, vieles, was wir uns in den letzten Jahren aufgebaut haben." Löw gibt sich selbstkritisch: "Natürlich muss ich mich hinterfragen und die Dinge überlegen, die vielleicht schief liefen. Ich habe die Verantwortung für die Mannschaft und muss mich der auch stellen."

Wie es für ihn weitergeht? "Das ist jetzt zu früh für mich. Ich brauche ein paar Stunden, um wieder klar zu sehen. Die Enttäuschung ist tief, das habe ich mir nicht vorstellen können."

(Heute Sport)

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