Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist dramatisch, eine Hungersnot droht. Jetzt setzen Hannover und Düsseldorf ein Zeichen: Beide Städte wollen jeweils 20 schwer belastete Kinder aus dem Kriegsgebiet aufnehmen, unabhängig davon, ob sie israelischer oder palästinensischer Herkunft sind.
Hannovers Bürgermeister Belit Onay machte am Donnerstag den Anfang: "Die Stadt will rund 20 Kinder aufnehmen, die dringend psychologische oder medizinische Hilfe benötigen", erklärte er. Das Jugend- und Familiendezernat bereitet die Aktion bereits vor. Am Freitag zog Düsseldorf nach. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) erklärte, man wolle die "starke und zutiefst menschliche Geste" aus Hannover übernehmen. Die Initiative wird parteiübergreifend getragen.
Auf "Heute"-Anfrage bekräftigt auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), dass die Stadt dazu bereit wäre, kranke und verletzte Kinder aus dem Krisengebiet in Wien aufzunehmen und medizinisch zu versorgen: "Die Stadt Wien hat bereits im vergangenen Jahr ihre Bereitschaft erklärt, Kinder aus dem Gazastreifen mit dringendem medizinischem Versorgungsbedarf aufzunehmen", so Ludwig.
Allerdings könne Wien hier keinen Alleingang machen: "Für eine Umsetzung braucht es jedoch eine abgestimmte Vorgehensweise auf Bundesebene. Sollte seitens der Bundesregierung eine entsprechende Initiative gesetzt werden, wird Wien seinen Beitrag leisten", betont Wiens Stadtchef.