Wilderei im Innviertel

"Lust am Töten": 20 Tiere erschossen, Polizei ermittelt

In Burgkirchen wurde ein erschossenes Reh entdeckt – es ist heuer bereits der 20. Fall illegaler Wilderei in Oberösterreich.
Oberösterreich Heute
29.08.2025, 17:29
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Die Serie an brutalen Wildereien im Innviertel reißt nicht ab: Ein Jäger fand in Burgkirchen (Bezirk Braunau) ein erschossenes Reh. Damit steigt die Zahl der bekannten Fälle heuer schon auf 20 – betroffen sind auch die Bezirke Schärding und Ried im Innkreis.

Der Unbekannte schießt mit einem Kleinkalibergewehr auf Rehe – ein klarer Verstoß gegen das Jagdrecht. Besonders erschütternd: Viele Tiere verenden nicht sofort, sondern quälen sich stundenlang, bis sie gefunden werden. "Eine waidmännische Tötung schaut anders aus", sagt Markus Pöttinger von der Polizeiinspektion Hochburg-Ach laut ORF. Jäger verwenden spezielle Munition und zielen so, dass das Tier sofort verendet.

Spuren gibt es keine. Bei keinem der 20 Fälle konnten Patronenhülsen oder andere Hinweise sichergestellt werden. "Rehwild geht in vielen Bereichen ab – die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein", warnt Pöttinger.

Bezirksjägermeister Johann Priemaier sagt in den OÖN: "Die Tiere bleiben liegen. Daher glauben wir, dass es die Lust am Töten ist, die den Wilderer hier antreibt."

Die Polizei und die Jägerschaft bitten die Bevölkerung um Hinweise. Wer verdächtige Beobachtungen macht, soll sich sofort bei der Polizei melden.

Geringe Aufklärungsquote

Auch landesweit bleibt Wilderei ein ernstes Problem: Zwischen 2016 und 2022 wurden in Österreich mehr als 200 Wildvögel sowie 16 streng geschützte Säugetierarten wie Wolf, Luchs, Biber oder Fischotter illegal getötet. Nur 13 Täter wurden in diesem Zeitraum verurteilt. Der WWF und BirdLife warnen vor einer hohen Dunkelziffer und fordern strengere Kontrollen und Sanktionen.

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